Neue Platten: Fujiya & Miyagi – "Ventriloquizzing"

Wer? Was? Warum? ByteFM Redakteure besprechen eine Auswahl der Neuerscheinungen in der aktuellen Kalenderwoche.

Wer? : Ihr denkt bei Namen wie „Fujiya“ und „Miyagi“ an Japan, Kampfspiele und Technik? Stimmt, ähnliche Assoziationen hatten auch Steve Lewis und David Best, als sie die Band vor 10 Jahren in Brighton gründeten: Miyagi verweist auf Karate Kid, und Fujiya auf die Marke eines Plattenspielerherstellers. So einfach ist das. Mittlerweile ist das Duo auf ein Quartett angewachsen, und „Ventriloquizzing“ ist ihr viertes Studioalbum.

Was? Ein „Ventriloquist“ ist ein Bauchredner, einer, der einer von ihm geschaffenen Puppe eine Stimme und damit sowas wie eine Identität schenkt. Auch über Musik von Fujiya & Miyagi wurde schon einiges gesagt und gemeint, z.B. Dinge wie „a strange hybrid of James Brown on Valium and Wire gone pop“ oder „Serge Gainsbourg with a PhD in electronics backed by David Byrne’s Eno-produced scratchy guitar mixed by MF Doom“. Dabei sind die wirklichen Konstanten in ihrer Musik einfach beschrieben: Elektro (vor allem der 70er), Funk, Kraut(rock) und nicht zuletzt – Pop. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Warum? „We wanted to make a record that was different from everything that we had done before“ soll David Best über das vierte Album der Band gesagt haben – fast schon ein Standardsatz. Fujiya & Miyagi aber ist das teilweise sogar gelungen. Dass eine Band ihren Sound um 180 Grad ändert, ist gerade bei ihnen schwer vorstellbar – aber es gibt Stellen, da weicht ihre bis dato gut gelaunte und sexy Coolness einer düsteren, aber dadurch nicht weniger sexy Coolness. Denn diese nachdenkliche und geheimnisvolle Stimmung steht der Band gut: David Best trägt seine oftmals abstrusen Texte eh gerne mehr flüsternd als singend vor, der neue Drummer fügt sich gut ein, und der Rest der Band experimentiert nun mehr mit Geräuschen und Effekten. Ihren pulsierenden Groove verlieren sie dabei nie aus den Ohren. Gut so!

Label: Full Time Hobby| Kaufen

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