07.08.: Neue Hoffnungsträger und altbekannte Schlagzeilenmaschinen

Was tun, wenn ein Land in Trümmern liegt und die internationale Hilfe nur schleppend ankommt? Ein neuer Präsident muss her, am besten aus dem Land selbst und großem Rückhalt in der Bevölkerung. Dachte sich auch Wyclef Jean, Produzent und ehemaliges Fugee-Mitglied. Laut Tagesschau wird sich Jean als Kandidat für das Amt des haitianischen Präsidenten aufstellen lassen und ließ sich einen Vergleich mit Barack Obama als Hoffnungsträger nicht nehmen. Ready or not, der amtierende Präsident René Préval kann laut Verfassung nicht erneut kandidieren und stand auch wegen seines Missmanagements nach der Erdbebenkatastrophe in der Kritik.

Der deutsche Rolling Stone berichtet derweil über die Zusammenarbeit von Autor Nick Hornby („High Fidelity“) und Singer/Songwriter Ben Folds. Ihre zwölf Kurzgeschichten werden auf dem Album „Lonely Avenue“ erscheinen. Während Hornby schreibt, präsentiert Folds die musikalische Untermalung, und ab 24. September wird die Kollaboration als Download sowie auch als Vinyl-Ausgabe zu erwerben sein.

Interessant wird sicherlich auch die Zusammenarbeit von Regisseurin Angela Richter und Tocotronic-Sänger Dirk von Lotzow. Ihre Inszenierung der Thebanischen Trilogie wird durch seine Musikkompostionen „schwere Gitarrenklänge“ beinhalten. Die Trilogie ist unter dem Titel „Tod in Theben“ zu einem Drama zusammengeführt worden. Der Inhalt bleibt dabei unverändert. Eine kleine Wiederauffrischung des Allgemeinwissens über Ödipus, Antigone, Haimon und die restlichen familiären Verstrickungen hat Der Spiegel parat.

„Erst wenn die letzte Altbauwohnung saniert ist, werdet ihr verstehen, dass man Szeneviertel nicht kaufen kann.“ Dieser und andere Slogans gegen die fortlaufende Gentrifizierung kleben an vielen Laternenpfählen in hippen Großstadtvierteln. Ein ausführlicher Bericht auf Telepolis über die allmähliche „Yuppisierung“ oder auch „Langweilisierung“ kleiner, vormals unbedeutender Bezirke, beleuchtet die verschiedenen Aspekte dieser Entwicklung. Deutlich wird der ganze Vorgang am Beispiel Hamburg inklusive Literatur- und Dokumentarfilmverweise.

Der Chef des Bundesverbandes der Musikindustrie Dieter Gorny steht seit der Loveparade-Tragödie in der Kritik. Nachdem er unermüdlich für die Veranstaltung geworben hatte und mit aller Kraft durchsetzten wollte, ist es nun still geworden um den sonst so polternden Multifunktionär. Die taz porträtiert ihn als „Schlagzeilenmaschine“ und „Schwafler“. Eine gewisse Schuldzuweisung an dem Unglück fuße, wie bei vielen anderen Mitwirkenden des Großereignisses, auf der unbedingten Durchführung und Profilierung der Organisatoren.

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