Wooden Shjips – „Back To Land“ (Thrill Jockey)
6,5
Die Geschichte von Wooden Shjips umspannt bereits eine Dekade. 2003 hat sich die erste Inkarnation der Band in San Francisco zusammengefunden. Sonnig oder leicht ist ihr Sound keinesfalls. Seit dem ersten Album bleiben Wooden Shjips ihrer Mischung aus krautigen und psychedelischen Mustern treu. Nimmt man die Produktion beiseite, könnte man denken, die Band hätte es paisleybewandet bereits vor 50 Jahren gegeben. Dazu gesellt sich bei Wooden Shjips jedoch eine Coolness, die an Suicide und Spacemen 3 erinnert.
„Back To Land“ fügt sich nahtlos in die Diskografie der Band ein. Die Sounds sind die gleichen wie auf dem Vorgänger „West“, die Machart ist homogener und weniger ruppig. Ganz wichtig bei Wooden Shjips sind Fuzzbox, Halleffekte und Orgel – gewissermaßen die Grundpfeiler eines jeden Songs. Der titelgebende Opener „Back To Land“ beginnt mit durchdringenden Orgelakkorden, darüber tänzelt locker eine röhrige Gitarre. Nach ein paar Takten setzt die echobeladene Stimme von Ripley Johnson ein. Die Akkordfolgen haben etwas Bezirzendes, die Aufregung bleibt aus.
Wooden Shjips legen auf ihrem vierten Album jedoch auch mal einen Zahn zu, so zum Beispiel bei dem Stück „Ghouls“. Das klingt so, als wäre es in einem nebelverhangenen Spiegelkabinett aufgenommen worden, doch dabei ziemlich lässig und nicht kitschig. Aus der Reihe tanzt „These Shadows“ – hier bestimmt eine akustische Gitarre die Richtung. Andere Akzente setzt auch das letzte Stück „Everybody Knows“, bei dem die Orgel angenehm unbeschwert die Melodieführung übernimmt.
Ansonsten ist Repetition angesagt. Ist bei einem Song einmal ein Muster gefunden, wird es wiederholt und wiederholt, mit minimalen Abweichungen. Mit ihrem vierten Album beweisen Wooden Shijps, dass sie ihr Handwerk beherrschen, aber nicht viel Lust auf Abwechslung haben. Dennoch haben sie mit „Back To Land“ ein tolles Stück krautige Psychedelia anno 2013 geschaffen.
Label: Thrill Jockey | Kaufen