Terry Melcher auf dem Cover seines selbstbetitelten Debüts
Terry Melcher war in den 60er Jahren ein Dreh- und Angelpunkt in der Musikszene der Westküste. Als Produzent, Songwriter und Sänger beeinflusste er den kalifornischen Sunshine-Pop der Zeit. Am 8. Februar 1942 kam der Sohn von Doris Day und dem Musiker Al Jorden zur Welt. Er wurde von Days drittem Ehemann Martin Melcher adoptiert.
Mit Anfang 20 stieg Melcher bei der Band The Ripchords ein. Sie hatten einen Top-10-Hit mit der Surfpop-Nummer „Hey, Little Cobra“. Bruce Johnston, sein Bandkollege, schloss sich bald darauf den Beach Boys an. Terry Melcher begann, bei Columbia Records als Produzent zu arbeiten. Bedeutend waren seine Produktionen für die Byrds, zum Beispiel „Mr. Tambourine Man“ und „Turn! Turn! Turn!“. Melcher arbeitete außerdem mit The Mamas & The Papas und Pat Boone zusammen.
Ein tragischer Vorfall führte dazu, dass er sich Ende der 60er für längere Zeit aus dem Musikgeschäft herauszog. Melcher hatte über Dennis Wilson von den Beach Boys Charles Manson kennengelernt, war angetan von dessen Musik, lud ihn öfter zu sich nachhause ein und machte Aufnahmen mit ihm. Melcher kündigte die Kollaboration jedoch auf, als er merkte, welche dunklen Seiten Manson hatte. Nachdem er aus seinem Haus mit der Adresse 10050 Cielo Drive ausgezogen war, liessen sich dort Roman Polanski und seine Freundin Sharon Tate nieder.
Tate und vier ihrer Gäste wurden dort am 9. August 1969 von der Manson Family ermordet. Melcher lud die Schuld dafür auf sich, obwohl später herauskam, dass Manson von seinem Auszug wusste.
Zu seiner Mutter pflegte Terry Melcher zeitlebens eine enge Beziehung. Er produzierte in den 70er Jahren einige Fernsehsendungen mit ihr und fungierte als Geschäftsführer und Vizepräsident der Doris Day Tierstiftung. 1988 landete er als Produzent nochmal einen Hit – der Beach Boys-Song „Kokomo“ brachte ihm eine Golden Globe-Nominierung ein.
Terry Melcher starb im Alter von 62 Jahren am 19. November 2014 an Hautkrebs.