Prägte als Gitarrist von Dr. Feelgood den Sound des Punk mit: Wilko Johnson (li.) (Foto: Album-Cover von Dr. Feelgood – „Down By The Jetty“)
Der britische Musiker und Schauspieler Wilko Johnson ist tot. Er starb am vergangenen Montag im Alter von 75 Jahren, wie sein Management gegenüber der Presse bestätigte. Johnson wurde in den 1970er-Jahren als Gitarrist und Sänger der Band Dr. Feelgood bekannt.
Johnson hieß eigentlich John Peter Wilkinson. Er wurde 1947 in Canvey Island (Grafschaft Essex) geboren und hatte zunächst Englisch und Literatur studiert. Während seiner Studienzeit war er bereits in verschiedenen Bands aktiv. Erst nach dem Abschluss und einer Reise nach Indien gründete er mit Sänger Lee Brilleaux die Formation Dr. Feelgood. Eine bis heute in wechselnder Besetzung bestehende Band, die nicht zuletzt dank seines Spiels den musikalischen Zeitgeist traf.
Prägender Sound
Denn der Gruppe gelang es wie nur wenigen Pub-Rock-Bands jener Zeit, den Wechsel von Rhythm-&-Blues hin zur Punk-Ära in der Pop-Musik zu überbrücken. Beeinflusst von Mick Green (Johnny Kidd & The Pirates) und Bo Diddley realisierte Johnson einen zackig-perkussiven Gitarrenstil, den er ganz ohne Plektrum erzeugte. Ein charakteristischer Sound, der prägend war für die ersten Alben von Dr. Feelgood, beginnend mit ihrem 1975er Debüt „Down By The Jetty“.
Johnson verließ die Band 1977 aufgrund von Differenzen mit Sänger Brilleaux. Anschließend war er bei Solid Senders, Ian Durys Band The Blockheads sowie bis zuletzt mit seiner Wilko Johnson Band aktiv. Serienfans dürfte der Musiker allerdings vor allem aufgrund einer Nebenrolle in der Fantasy-Serie „Game Of Thrones“ bekannt sein, in der er 2011 und 2012 mehrfach als Henker Ser Ilyn Payn zu sehen war. Eine furchteinflößende Gestalt mit finsterer Miene, die keine Fender Telecaster schwingt, sondern ein Richtschwert.
2013 wurde bekannt, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt war, galt aber zuletzt als genesen. Ob sein Tod im Zusammenhang mit der Erkrankung steht, ist nicht bekannt. In einem Statement auf seiner Website heißt es, er sei zu Hause friedlich im Schlaf gestorben.
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