Zum International Jazz Day

Am International Jazz Day wird das kulturelle Erbe des Jazz zelebriert.

Zelebrierung des Jazz als kulturelles Erbe: Am 30. April ist International Jazz Day (Symbolfoto)

Vor rund zehn Jahren, im November 2011, ernannte die UNESCO den 30. April offiziell zum International Jazz Day, dem Internationalen Tag des Jazz. Seither wird die Initiative dazu von UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay und keinem Geringeren als dem Jazzpianisten und Komponisten Herbie Hancock geleitet. Der inzwischen 81-jährige Musiker ist UNESCO-Botschafter für interkulturellen Dialog und Vorsitzender des Herbie Hancock Institute Of Jazz.

Musik ohne Grenzen

Die Idee hinter dem International Jazz Day überrascht wenig: Musik als kultureller Ausdruck transzendiert Grenzen, Jazz spielt eine besondere, Kulturen und Nationen übergreifende Rolle und bringt die Menschen zusammen. Musik als Beitrag zu dem also, was man noch heute etwas altbacken als „Völkerverständigung“ bezeichnet. Der International Jazz Day am Monatsende ist gleichzeitig der Höhepunkt des eng damit verbundenen Jazz Appreciation Month, der auf das außergewöhnliche musikalische Erbe des Jazz aufmerksam macht.

In der Tat: Populäre Beispiele für die verbindende Rolle des Jazz finden sich in Geschichte zuhauf, aber nicht nur dort. Aktuelles Beispiel gefällig? Erinnert sei hier nur an das Projekt Keleketla!, das im vergangenen Jahr für einiges Aufsehen gesorgt hat. Ein kollaboratives Jazz-Ensemble, in dem sich Mitglieder unter anderem aus Großbritannien, Südafrika, Nigeria, den USA und Papua-Neuguinea zusammengetan haben.

Vitale Szene

Und nebenbei ist das Klischee vom in die Jahre gekommenen und kraftlos gewordenen Musikstil auch veraltet. Jazz als angestaubte Musik alter Herren aus verrauchten und aussterbenden Clubs, der die Akademisierung die Inspiration ausgetrieben hat? Fehlanzeige, wie etwa ein Blick nach Großbritannien zeigt, wo wir seit einiger Zeit eine Art UK-Jazz-Explosion erleben. Regelmäßig tönen neue Veröffentlichungen und Kollaborationen von Gruppen und Künstler*innen wie STR4TA, Kokoroko, Nubya Garcia, Shabaka Hutchings, Nérija, Kamal Williams, Moses Boyd oder Emma-Jean Thackray durch den Äther, und zeugen davon, dass Jazz wohlauf ist. Auf dem US-Label Jazz Is Dead, initiiert von Ali Shaheed Muhammad (A Tribe Called Quest) und Adrian Younge, musizieren neue Stars der Szene zusammen mit den Größen, die Jazz in den vergangenen Jahrzehnten zu dem gemacht haben, was er ist. Frank Zappas Behauptung, dass Jazz zwar noch nicht tot sei, aber schon komisch riechen würde, kann beim Blick auf aktuelle Veröffentlichungen also schnell entkräftet werden.

Was sich in den vergangenen Jahrzehnten ebenfalls verändert hat: Jazz ist weiblicher geworden. Seit seinen Anfängen zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Jazz in all seinen Spielarten lange Zeit eine männliche Domäne. Zumindest waren es die männlichen Musiker, die in der Öffentlichkeit standen. Künstlerinnen mussten eigene Musik häufig unter Pseudonym veröffentlichen. Wenn sie auf der Bühne standen, dann meist als Interpretinnen der von Männern komponierten Stücke. Durch die Erfolge von Sängerinnen wie Billie Holiday, Ella Fitzgerald oder Sarah Vaughan änderte sich dies ab den 1930er- und 1940er-Jahren. Mit Nina Simone, Toshiko Akiyoshi oder Alice Coltrane standen bald auch Komponistinnen und Bandleaderinnen im Rampenlicht.

Jazz bei ByteFM

Auch bei ByteFM hat Jazz einen festen Platz im Radioprogramm, zum Beispiel im Jazz thing Mixtape, das regelmäßig die aktuellen Favoriten der Redaktion des Magazins Jazz thing zusammenfasst. Auch in seiner eigenen Sendung Die runde Stunde räumt ByteFM Moderator Götz Bühler dem Jazz regelmäßig Sendezeit ein. Während unser Moderator Niklas Holle in der Sendung Standard die Meilensteine des Genres spielt, befasst sich Heinz-Jürgen Maaßen in seiner Sendung In Between Ears mit den aktuellen Jazz-Veröffentlichungen. Free Jazz und Abseitiges hat bei Till Kober in seiner Sendung Brown Rice ein Zuhause, während bei Clarissa Lorenz und ihrer Sendung Orbit regelmäßig die junge Garde des Jazz zum Zuge kommt.

Mehr zum International Jazz Day, und vor allem mehr Jazz, hört Ihr heute, am 30. April 2021 auch um 14 Uhr im ByteFM Magazin mit Jessica Hughes.

Bild mit Text: Förderverein „Freunde von ByteFM“

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