14.10.: The times they are a-changing

Auf jetzt.de findet sich unter dem Titel „Neue Chefredakteure für die Spex“ eine Meldung über den Rücktritt Max Dax‘ als Chef des Magazins für Popkultur. Ganz einverstanden ist der erste Kommentator aber nicht mit der von Christian Rabe verfassten Meldung: „Herr Rabe! Sie haben ja exakt gar nix kapiert!“

Exakt gar nichts kapiert haben auch viele Menschen im Bezug auf Muslime, findet Beate Küpper (wir paraphrasieren ein wenig). Die taz führte ein Interview mit der Psychologin über soziale Normen für Toleranz in Deutschland. Drei Faktoren führten laut Küpper zu Fremdenfeindlichkeit: „Erstens: Wenn Faktenwissen fehlt, dann kann das zu Fremdenfeindlichkeit führen. Zweitens: Ganz grundsätzlich sichert die Abwertung anderer auch stets die eigene soziale Position. Dazu kommt drittens: Wenn es um Muslime geht, haben sich soziale Normen für Toleranz und gegen Feindseligkeit in Deutschland noch nicht sehr weit entwickelt.“
Auch eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung kommt laut dem Spiegel zu einem alarmierenden Ergebnis: „Wir müssen 2010 einen Anstieg von dezidiert antidemokratischen und rassistischen Einstellungen feststellen“.
Zwar sei es laut Beate Küpper eine starke soziale Norm, jemanden nicht nach seiner Hautfarbe zu beurteilen. Wenn es jedoch um Stereotype gegenüber Muslimen gehe, seien „derzeit alle Schleusen offen.“

Mit Vorurteilen ganz anderer Art hat Lady Gaga zu kämpfen: „[…] She’s just a plastic doll generated by the music money marketing machine“, findet die Sängerin Alisa Apps. Die bislang veröffentlichungslose Apps fordert laut NME Frau Gaga zu einem Gesangswettbewerb heraus, damit die Menschen entscheiden könnten, was ihnen lieber sei: „plastic or real.“ Der Gewinner bekäme übrigens 1.000.000 Dollar. Woher das Preisgeld kommen soll, ist bislang genauso unbekannt wie Lady Gagas Antwort auf die Herausforderung.

Ebenfalls eher unbekannt ist vielen Menschen der japanische Butoh-Tänzer Kazuo Ohno, der diesen Juli im Alter von 103 Jahren starb. Das soll sich aber so schnell wie möglich ändern, wenn es nach Antony Hegarty geht. Schon 2009 zierte Ohno das Cover des ihm gewidmeten Albums „The Crying Light“ von Antony and the Johnsons. Mit dem Video zu The Spirit Was Gone setzen Antony and the Johnsons dem Altmeister des Butoh, der als tanzender Greis in Frauenkleidern zu Mythos wurde, jetzt ein weiteres Denkmal.

Was wohl geschieht, wenn Antony Hegarty die Musikredaktion des Guardians übernimmt? Das Ergebnis kann man sich momentan hier ansehen. Unter anderem zieht er mit einer Kamera los und fragt die Briten: Has the weather changed? Was sich zuerst etwas banal anhört, wurde ein schönes Porträt über die unterschiedliche Wahrnehmung des Klimawandels.

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