15.11.: Vom Hosen runterlassen und anderen Überreaktionen

Wer kennt das nicht: Es gibt Situationen, da muss man sich rechtfertigen, etwas zurücknehmen oder sich auch schon mal entschuldigen. Davon handelt diese Presseschau.

Beginnen wir mit Kanye West, der mit seinem „George W. Bush doesn’t care about black people“ Statement (in Bezug auf dessen Verhalten während Hurricane Katrina) gerade eine Diskussion ad absurdum losgetreten hat. Für Bush war das nämlich angeblich „the most disgusting moment of his presidency“, wie er in einem Interview zu verstehen gab. Soso. Ist das sein Ernst? Und was macht Kanye? Konfrontiert mit dem Interviewausschnitt während einer Live-Diskussion in der Talkshow „Today“ fühlt er sich sichtlich in die Enge gedrängt und sucht nach Erklärungen. Wofür eigentlich? Das fragen nicht nur wir uns, sondern auch Anand Wilder von Yeasayer: „Will you please stop apologizing for outbursts which concisely expressed what every sane person was thinking? Why are you apologizing to George W. Bush for hurting his feelings?“ wird Anand von Pitchfork zitiert.

Wer weiß, vielleicht ist das alles eine gut inszenierte PR-Kampagne. Für beide profitabel, schließlich veröffentlicht Bush gerade seine Autobiografie. Und Kanye West , eh ein Dauergast in den Medien, veröffentlicht Freitag sein neues Album. Seinen geplanten Auftritt in der TV-Show für Ende November sagte er allerdings nach dem Interview ab und schickte Grüße über Twitter: „Much love to Matt and the whole Today Show. I accept ya’ll future apology in advance LOL!“
Komisch, bei Twitter scheint Kanye nicht so auf den Mund gefallen.

Nicht unbedingt Dauergast, aber immer wieder in den Medien auftauchend: Jim Morrison. Vor dreißig Jahren war der Sänger der Doors vor allem wegen seines Skandalauftritts in Miami in den Schlagzeilen, während dessen er verhaftet und anschließend auch verurteilt wurde.
2007 gründeten Fans eine Petition, in der der Staat Florida dazu aufgerufen wird, sich posthum bei Morrison zu entschuldigen bzw. das Urteil zu revidieren. Nun liegt der Fall also erneut auf dem Schreibtisch des Gouverneurs von Florida. Beim Spinner Magazine findet sich ein Interview mit einem von Morrisons Anwälten, die ihn 1969 während des Verfahrens gegen den Staat Florida vertraten. Für den ist die Sache relativ klar: Die Verhaftung sei eine Überreaktion gewesen. „Not that I’m saying dropping your pants in public is acceptable. It’s not. It’s also not the worst thing in the world that ever happened. I’m not justifying his behavior — I think there was an overreaction.“

Akzeptabel oder nicht – darüber stritten und streiten noch heute viele Leser über das Buch „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin. Wie nun bekannt wurde, seien einige Formulierungen in der bereits 14. (!) Auflage abgeändert bzw. abgemildert worden. Genaue Details, d.h. was wie geändert oder gestrichen wurde, seien aber noch nicht bekannt, meldet jetzt.de.

Zum Schluss noch ein wenig Daily Gossip: Beth Ditto wünscht sich mit ihrer langjährigen Lebensgefährtin ein Kind, die beiden wollen schon alsbald daran arbeiten. Und wie beim Paste Magazin nachzulesen, kehren neben OMD noch weitere 80er-Jahren Popper zurück: Duran Duran haben ein neues Album aufgenommen, Mark Ronson hat ihnen dabei geholfen. Und Owen Pallett angeblich auch.

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