16.09.: Keine Lust auf Rebellion

Mr. Vain, What Is Love, Right in the Night, Got to Get It. Das war Eurodance, oder „häufig auch Eurotrash genannt, […] eine Musik, in der sich die Begeisterung für die Ästhetik von House und Techno mit dreist eingängigen Pop-Refrains und einem unbedingten Willen zur Kirmestauglichkeit verband“, wie die SZ schreibt. Wobei das Präteritum hier wohl nicht ganz angebracht ist: Eurodance ist wieder da und „hat Amerika fest im Griff“. Wie es dazu kommt, dass sich amerikanische HipHop- und RnB-Stars plötzlich für die europäischen Clubsounds der 90er interessieren, erfahrt Ihr in diesem Artikel.

Ein Album, das wenig bis gar nicht von Eurodance beeinflusst ist, ist das neue Werk von Dave Siteks Projekt Maximum Balloon. Der Gitarrist von TV On The Radio hat als Ausgleich für die Abwesenheit von Eurodance allerdings jede Menge Gäste zu bieten. Wie der Guardian schreibt, kann die Liste von Kollaborationen sogar mit „Plastic Beach“ von den Gorillaz mithalten. Wer alles neben Sitek auf dem Album zu hören sein wird, erfahrt Ihr hier.

Ein Album, das wenig bis gar keine Kollaborationen enthalten wird, ist das zweite Album von den Mercury Prize Gewinnern The XX. Denn es wird nämlich gar nicht geben! Diese schockierende Nachricht verwendet der NME diesem Artikel. Allerdings nur um danach zu erklären, dass damit gemeint ist, dass es noch keinen konkreten Plan für ein neues Album der Band gibt.

Ein Album, bei dem wenig bis gar keine Zweifel bestehen, dass es herauskommt, ist „In Love“ von Juli. Das wird nämlich dieser Tage veröffentlicht. In „Adrette Wasserleiche mit Ambitionen“ schreibt die FR über den Versuch der Band aus Gießen, einen „goldenen Mittelweg zu finden zwischen Comeback und Neuorientierung“, zwischen dem Fortsetzen des eigenen Erfolgsrezepts und dem Setzen neuer Akzente. Fazit: ein „halbgare[r] Schritt, sich ein neues Image zuzulegen“.

Wenig bis gar nicht ist das neue Juli-Album von der Shell-Jugendstudie beeinflusst. Die ist nämlich brandneu. Und sie zeichnet ein interessantes Bild der heutigen deutschen Teenager, wie in der FAZ zu lesen ist. „Die große Mehrheit der Jugendlichen [verhält sich] erstaunlich erwachsen und vernünftig […] – auch wenn sie weiß, dass sie es höchstwahrscheinlich nicht besser haben wird als ihre Eltern“. Außerdem habe „der Optimismus der Jugend […] ‚eine neue Qualität erreicht'“. Von Rebellion keine Rede. „Man ist schon zufrieden, wenn man das Leben der Eltern reproduzieren kann.“

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