Hipstertum und Gentrifizierung: In der taz berichtet Jace Clayton (DJ Rupture) über „popkulturellen Anti-Anitimperialismus“: Allein die Tatsache, dass man für’n Appel und’n Ei bei einer Zeitung als Praktikant arbeitet und versucht, möglichst billig zu leben, macht einen noch lange nicht zu einem Teil der Arbeiterklasse. Doch die Figur des Hipsters scheint die Erkenntnis zu erschweren, dass wir alle mit daran beteiligt sind, öffentliche Räume zu schaffen oder zu zerstören – und dafür nur einem Sündenbock in engen Jeans die Schuld daran geben.“
Ebenfalls in der taz zu lesen ist eine Rezension zu Bernd Begemanns neuem Album „Ich erkläre diese Krise für beendet“. Er sei egalitärer Beobachter und Teil der neubürgerlichen Gesellschaft und mit seinem Musikerberuf sogar einer ihrer Leistungsträger.
Ob Begemann sich so für eine Briefmarke bei der Deutschen Post qualifizieren könnte? Im Vereinigten Königreich jedenfalls sollen ab Januar nächsten Jahres zehn Album-Klassiker der britischen Rockmusik die britische Post zieren, schreibt der NME. Auf den Briefmarken sollen unter anderem die Plattenhüllen von David Bowies „The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars“, „Let It Be“ von den Beatles und „power, Corruption And Lies“ von New Order abgebildet werden.
Bleiben wir in Großbritannien: Das feine Musikmagazin The Quietus hat mit Daniel Miller, dem Gründer des legendären Mute-Records-Label, über sein Faible für Krautrock und Elektro-Avantgarde gesprochen.
Überm Großen Teich trafen sich Redakteure des amerikanischen Pitchfork Magazins mit Jason Molina. Molina, der zuletzt im Juli als Magnolia Electric Co. unser Album der Woche stellte, hat sich mit Centro-matic-Frontmann Will Johnson zusammen getan. Anfang November erscheint das erste Molina-&-Johnson-Album bei Secretly Canadian.