Wer dieser Tage mit „Rebell der Republik“ gemeint ist, ist nicht schwer zu erraten. Am Samstag starb Regisseur Christoph Schlingensief im Alter von 49 Jahren an seiner Lungenkrebserkrankung. Der Titel entstammt einem Nachruf von Wofgang Höbel im Spiegel. Laut Höbel hatte Schlingensief seine größte Wirkung im „genialen Blödsinn“, Schlingensief wollte „ein Aufklärer sein, ein Bußprediger und Mahner“. Peter Michalzik schreibt für die FR über einen Erkrankten, der seine Krankheit öffentlich „wenngleich auch lustig, grell und blasphemisch“ inszenierte. „Wir trauern um einen Mann, der auf fast allen Feldern der Kunst zu Hause war, dem Theater, dem Film, der Oper, der Bildenden Kunst, der Aktion“.
In der aktuellen Ausgabe der Spex findet sich eines der letzten Interviews mit Schlingensief, das Chefredakteur Max Dax führte. Das Gespräch zu nächtlicher Stunde kann auf Schlingensiefs Homepage gelesen und heruntergeladen werden. Dax schreibt seinerseits einen kurzen Nachruf auf Spex Online: „Möge er jetzt erleben, was er Zeit seines viel zu kurzen Daseins nie kannte: Ruhe.“
Die Ölpest im Golf von Mexiko könnte ungeahnte Folgen haben. Nicht nur, dass Menschen, Tiere und Pflanzen bedroht sind, nein, auch die jüngst aufkommende Chillwave-Bewegung könnte ins Wanken geraten. Es fällt schwer, nicht daran zu denken, wie sehr ein Genre, das das vor allem „dreamy memories of the American coastline“ verarbeitet, von der Ölkrise betroffen ist, schreibt Popmatters.
Mehr oder weniger entspannt, verlief auch das englische V Festival. Im „Virgin Media Union Tent“ wurde geraucht. Tricky wollte es sich bei seinem Auftritt nicht nehmen lassen und zündete sich eine Zigarette an. Ganz zum Unwohl der örtlichen Security. Tricky begab sich kurzerhand in die Menge und konnte, umringt von einem schützenden Mob aus Fans, zu Ende rauchen NME. Am gleichen Ort wurden die Zuschauer von den Rappern von Goldie Lookin Chain zum Gras-Rauchen eingeladen (NME).
Beatles-Fans aufgepasst. John Lennons Toilettensitz wird versteigert. Wie der Telegraph berichtet, nutzte Lennon das zu versteigernde Unikat zwischen 1969 und 1972 in seinem Haus in Berkshire.
Apropos Beatles. Das Mojo Magazine veröffentlicht zum 40. Jubiläum des letzten Beatles-Album eine Vinyl-Compilation. Die LP beinhaltet Coverversionen des „Let It Be“-Albums von 1970. Kaufbar ist die Platte bei WH Smith bzw. in ausgewählten Plattenläden.
Mit dabei sind u.a. Beth Orton und Judy Collins, weiß der Guardian.
Einen sehenswerten Artikel veröffentlicht heute noch Pitchfork und kompiliert die 50 besten Musikvideos der 90er.