27.07.: Heute keine Überschrift

… und keine guten Nachrichten. Am gestrigen Montagabend starb eine weitere Besucherin der Loveparade an den Folgen ihrer Verletzungen. Damit steigt die Zahl der Opfer auf 20.

In Duisburg schieben sich laut Pressemitteilungen in der Zwischenzeit Veranstalter, Polizei und Stadt die Schuld gegenseitig zu. Man wartet auf eindeutige Stellungnahmen. Angeblich, weil ein „Rücktritt sowas wie ein Schuldeingeständnis wäre“, mutmaßt CDU-Politiker Wolfgang Bosbach bei Spiegel Online.

Profitgier und Geltungssucht sind die beiden Vorwürfe, die immer wieder gegen die Stadt und den Veranstalter laut werden. DJ Westbam sieht es in einem Interview mit der Zeit so: „Wenn der Wunsch nach einer großen, tollen Party so stark ist – von den Besuchern, vom Veranstalter, der Stadt Duisburg und dem Ruhrgebiet, dann gibt es diese kleine menschliche Schwäche. Die Bereitschaft, ein höheres Risiko in Kauf zu nehmen. Dass man sich Dinge offensichtlich schön redet oder vor ihnen die Augen verschließt“.

Für Westbam sollte die Loveparade der letzte öffentliche Auftritt als DJ sein. Er erfuhr allerdings auf dem Weg nach Duisburg von dem Unglück und kehrte direkt wieder um.

Während in Duisburg die Welt stillzustehen scheint, dreht sich der tägliche Popzirkus weiter: Wie der Guardian berichtet, möchte sich Wyclef Jean in die Präsidentschaftswahl Haitis im November diesen Jahres einbringen. Ob er auch selbst kandidiert, ist noch unklar. Die Insel ist sein Geburtstort, und er fühle sich immer noch stark mit ihr verbunden, bestätigte seine Familie in einem Statement.

Auch von einem zweiten Ex-Fugee gibt es Neuigkeiten: Das Paste Magazin hat einen neuen Song von Lauren Hill im Netz gefunden und mutmaßt, ob der sowas wie ein Vorbote auf mehr sei.

Wie es sich anfühlt, im Schatten von Thom Yorke zu stehen und über seine Bewunderung zu Nick Drake erzählt Philipp Selway bei Pitchfork. Der Radiohead-Drummer hat ein eigenes Solo-Album fertiggestellt, das Ende August erscheinen soll.

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