Album der Woche: Curtis Harding – „Soul Power“

Curtis Harding - Soul PowerVÖ: 16. Januar 2015
Web: curtisharding.com
Label: Anti-
Kaufen: artistxite-Shop

Meeresforscher – das war der Traumberuf des kleinen Curtis Harding aus Michigan. Und doch sollte sich alles anders entwickeln. Seine Mutter, eine leidenschaftliche Gospelsängerin, prägt die ersten Lebensjahre: Mit ihr und seiner Schwester tourt der Junge durch das Land, von Auftritt zu Auftritt, und bei jeder Gelegenheit wird gesungen. Mit neun Jahren fällt Curtis zum ersten Mal eine Gitarre in die Hände. Ab diesem Moment ist es ihm klar: „I’ve always loved music, so I just kind of fell into it … Just like if your mother’s a doctor, your father’s a doctor, you might become a doctor. Keeping with tradition.“

Dass der Ozean trotzdem seine Spuren hinterlassen hat, wird auf dem Cover von „Soul Power“, seinem Debütalbum, deutlich: „Under Water“ steht in großen Lettern als Tattoo auf seinem Hals. Er zieht genüsslich an einer Zigarette, sein Blick undurchsichtig. Und unglaublich cool. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man hier eine Zigarettenwerbung vor sich haben. Er hat es weit gebracht: Als Backgroundsänger und Songwriter für CeeLo Green wächst in ihm der Entschluss, sich hauptberuflich auf die Musik zu konzentrieren. Im Mai 2014 erscheint das Debütalbum bereits in den USA, hochrangige Musikerkollegen wie Iggy Pop und Jack White sind begeistert. Letzterer nimmt ihn sogar mit auf Tour.

„Slop’n’Soul“ nennt Harding seinen eigenen Musikstil. „Slop“ nennt man im Südstaaten-Slang die Essensreste, die man Schweinen zum Fressen gibt. Damit bezeichnet er augenzwinkernd seine Vorliebe, alle möglichen Stile und Soundideen zu mischen, und mit seinem Hauptgenre, dem Soul, zu verbinden. Von Funk-Einflüssen („Heaven’s On The Other Side“) über Blues („Drive My Car“) bis hin zu Synthie-Einschüben („The Drive“) ist alles dabei. Auf polternde Backbeats und seine Stratocaster verzichtet er selten. Ebenso wenig auf Elemente, die an die 60er- und 70er-Jahre erinnern.

Das zeigt sich auch im amüsanten Musikvideo zu „Keep On Shining“, das aufgrund der schillernden Inszenierung zwischen 1975 und 1985 entstanden sein könnte. Ein mit Marionetten-Armen versehener Harding singt uns aus dem klassischen CinemaScope-Bildformat an, tanzt und glitzert ungeniert mit seiner Sonnenbrille und dem goldenen Mantelsaum.

Seine Mutter fängt mit seinem „Slop’n’Soul“ anfänglich nichts an. Und das, obwohl Harding den Bezug zu seinen ersten musikalischen Erfahrungen mit ihr nie vergisst: „Gospel is inspiring. From hardship and trials, you make something beautiful. It’s the history of black people in America, what happened to us during slavery, it’s the foundation of blues, R&B, soul, country, rock.“ Und so gibt er dem Hörer Soul Power – im wahrsten Sinne des Wortes. Und seine Mutter? „She likes it now.“

Unter allen Freunden von ByteFM verlosen wir einige Exemplare des Albums. Wer gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail mit dem Betreff „Curtis Harding“ und seiner/ihrer vollständigen Postanschrift an radio@byte.fm.

Das könnte Dich auch interessieren:



Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.