Album der Woche: The Afghan Whigs – „Do To The Beast“

The Afghan Whigs - Do To The BeastVÖ: 11. April 2014
Web: theafghanwhigs.com
Label: Sub Pop

„If they’ve seen it all, show ’em something new.“ The Afghan Whigs sind zurück. 16 Jahre nach ihrem letzten Studioalbum „1965“ veröffentlichen die Musiker um Leadsänger Greg Dulli das neue Werk „Do To The Beast“. In den frühen 90ern waren The Afghan Whigs eine der meist geschätzten und angesehenen Alternative-Rock-Bands, nicht zuletzt dank ihrer ungewöhnlichen Genre-Mischung aus Hard Rock, Post-Punk und Soul.

1986 treffen Dulli, Leadgitarrist Rick McCollum, Bassist John Curley und der Schlagzeuger Steve Earle zum ersten Mal in Cincinnati, Ohio, aufeinander und nennen sich fortan The Afghan Whigs. Zwei Jahre später erscheint das Debütalbum „Big Top Halloween“ auf dem eigens gegründeten Label Ultrasuede. Im Jahr darauf kommen die vier Jungs bei Sub Pop unter Vertrag. Das hochgelobte „Gentlemen“ wird 1993 veröffentlicht, Album Nummer fünf, „Black Love“, erscheint 1996. Drei Jahre nach Erscheinen ihrer LP „1965“ über Columbia Records geben The Afghan Whigs 2001 ihre Trennung bekannt: Grund dafür sei die räumliche Distanz sowie die familiären Verpflichtungen der einzelnen Mitglieder, die eine Weiterarbeit unmöglich machten.

Und trotz wiederholter Aussagen von Greg Dulli, dass eine Wiedervereinigung ausgeschlossen sei, kommen The Afghan Whigs 2006 nochmals im Studio zusammen, um zwei neue Songs für eine Best-of-Compilation aufzunehmen. Auch 2012 werden Hoffnungen geweckt, als die Band eine Reunion-Tour absolviert. Doch der eigentliche Auslöser für neue Studio-Sessions und somit auch das erste Album seit 16 Jahren ist ein Auftritt mit Usher beim SXSW-Festival 2013, nachdem die Reunion-Tour schon längst einen Abschluss gefunden hat. In einem Interview mit dem Rolling Stone schwärmt Dulli von der aufsehenerregenden Zusammenarbeit: „Usher, along with Mark Lanegan and Björk, is one of the three best singers I’ve ever seen sing up close. He can do things with his voice that are just effortless. I’ve listened to Michael Jackson my whole life, and Usher has that Michael thing. It was thrilling.“

Nach diesem Wendepunkt beginnen die Aufnahmen zum siebten Album „Do To The Beast“. Dieses ist gleichzeitig das erste Werk ohne Gitarrist Rick McCollum. Stattdessen gibt es viele Gastmusiker, die dem Album eine Menge Abwechslung und Vielfalt einhauchen: Soul-Musiker Van Hunt, Mark McGuire vom Electro-Trio Emeralds, Johnny „Natural“ Najera – der musikalische Leiter von Usher – sowie viele weitere talentierte Künstler.

Der Opener des Albums, „Parked Outside“, ist einer der härtesten Rock-Songs, der jemals von The Afghan Whigs geschrieben wurde und Dulli laut eigener Aussage an einen „Stripper-Song“ erinnert. Eine Spaghetti-Western-Atmosphäre schwingt bei der ersten Single „Algiers“ mit, die sich ebenfalls in Form des Musikvideos widerspiegelt. „Lost In The Woods“ ist Dullis persönlicher Favorit der Platte: Der Song sei wie eine fünfminütige Reise durch die Nachbarsviertel seines Verstandes. Dasselbe Tempo und dieselben Akkorde, aber völlig verschiedene Stimmungen – diese musikalische Raffinesse erschaffen die Musiker mit den aufeinanderfolgenden Tracks „Royal Cream“ und „I Am Fire“.

„If they’ve seen it all, show ’em something new.“ The Afghan Whigs halten Wort. Sie sind nicht unbedingt besser denn je, aber eines auf jeden Fall: zurück mit einem frischen, zeitgemäßen und trotzdem klassischen Sound.

Unter allen Freunden von ByteFM verlosen wir einige Exemplare des Albums. Wer gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail mit dem Betreff „The Afghan Whigs“ und seiner/ihrer vollständigen Postanschrift an radio@byte.fm.

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