Album der Woche: The Raveonettes – „Pe’ahi“

The Raveonettes - Pe'ahiVÖ: 25. Juli 2014
Web: theraveonettes.com
Label: Beat Dies

„Achtung, Geheim-Release!“ So beginnt der spärliche Pressetext zum neuen Album der Raveonettes. Und in der Tat sind die Informationen zum siebten Werk des dänischen Noise-Rock-Duos spärlich. „Pe’ahi“ soll es heißen, genauso wie ein berühmt-berüchtigter Surfabschnitt der hawaiianischen Insel Maui. Weißer Sandstrand, Palmen, azurblaue Wellen – klingt ziemlich idyllisch. Genauso wie die Musik von Sune Rose Wagner und Sharin Foo?

Tatsächlich sprühen die Songs auf „Pe’ahi“ im Vergleich zum letzten Album „Observator“ geradezu vor Energie und unbeschwerten Melodien. Das Vorgängeralbum entstand nach einer dunklen Lebensphase Wagners, die von Drogenmissbrauch und Depressionen geprägt war. Dementsprechend niederschlagend und oftmals melancholisch klang die Musik auf dem 2012 erschienenen Werk. Keine Frage, The Raveonettes haben sich auch auf „Pe’ahi“ nicht im Entferntesten dem unbeschwerten Zuckerpop hingegeben. Eine gewisse „nachdenkliche“ Grundstimmung muss man als Hörer wohl auch einnehmen, wenn das Albumcover ein Klappmesser auf grünem Grund zeigt. Der Opener „Endless Sleeper“ steigt direkt mit einem ansteckenden Rhythmus und verzerrten Gitarren ein und setzt so ein erstes Zeichen, welche Richtung die Skandinavier für die nächsten 36 Minuten einschlagen werden. Der charakteristische, zweistimmige Gesang ist ebenso vorhanden wie die Abwechslung von ruhigen, melodiösen Parts und übersteuerten Gitarrenstürmen. „Sisters“ lässt sich am besten in drei Worten beschreiben: Noise, Harfen und noch mehr Noise. Zugegeben eine ungewohnte Konstruktion, die im Endeffekt den Song jedoch zu einem der besten des gesamten Albums macht. Vertraut-verträumt beginnt das wundervolle „Z-Boys“, welches nach einem rauschenden Intermezzo einen Tonart- und Tempowechsel vollzieht und so mit einer Art instrumentalen Zugabe ein Ende findet. „Wake Me Up“ erschafft sich seine ganze eigene, filmisch-pittoreske Atmosphäre mit Klavier, Streichern und Glockenspiel. Deutlich experimenteller und vor allem elektronischer wird es gegen Ende der LP: „Kill!“ spielt mit einem harten Beat und kratzigem Synth-Bass. Fast ohne rhythmische Begleitung, dafür mit einer nicht minder rauschenden Synthie-Mauer und zweistimmigem Gesang gibt sich „When Night Is Almost Done“. Post-Punk, Post-Grunge, vielleicht sogar Post-Raveonettes: „Pe’ahi“ zeigt eine neue, experimentellere Facette der beiden Dänen und wird trotz Geheim-Release sicherlich nicht lang unentdeckt bleiben.

Unter allen Freunden von ByteFM verlosen wir einige Exemplare des Albums. Wer gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail mit dem Betreff „The Raveonettes“ und seiner/ihrer vollständigen Postanschrift an radio@byte.fm.

Auf der offiziellen Website gibt es den Track „Sisters“ gratis zum Download.

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Diskussionen

2 Comments
  1. posted by
    Daniel
    Jul 22, 2014 Reply

    das neue album ist tatsächlich noch viel viel blöder als das letzte. ich dachte eigentlich blöder geht nimmer (und das als eigentlicher fan). soundtechnisch entwickeln die sich in die 60er (kiffer und lsd rock), manche tracks lärmen so stark, dass es richtig weh tut im kleinhirn. vielleicht sollten sie mal 5 jahre pause machen oder wieder zurück von usa nach dänemark ziehen. ….ne kleine lärmperle für mich is track the rains of may.

  2. posted by
    The Raveonettes – Pe’ahi | NEØLYD
    Jul 22, 2014 Reply

    […] wurde das siebte Werk der Dänen ohne große Vorankündigung released. Die Freunde von Byte.fm haben schon reingehört und das Album für ziemlich gut befunden. “Pe’ahi” kann […]

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