Album der Woche: Wye Oak – „Shriek“

Cover des Albums „Shriek“ von Wye Oak (City Slang)Wye Oak – „Skriek“ (City Slang

VÖ: 25. April 2014
Web: wyeoakmusic.com
Label: City Slang

Lang leben die Synthies. In den letzten Jahren hat dieses musikalische Stilmittel eine echte Renaissance erlebt, vor allem in der alternativen Musikszene. Das Duo Wye Oak aus Baltimore legt nun ebenfalls eine neue Platte vor, die statt Gitarren vor wobbelnden Synthie-Klängen nur so strotzt. Kann diese Wendung gut gehen, vor allem bei einer Band, welche sich bisher erfolgreich dem handgemachten Indie-Folk-Rock verschrieben hat?

Zeit- und Ortswechsel. Seit 2006 existiert das Duo Wye Oak, bestehend aus Leadsängerin und Gitarristin Jenn Wasner und dem Drummer und Keyboarder Andy Stack. Auf eigene Faust wird 2007 das Debütalbum „If Children“ aufgenommen und veröffentlicht. Merge Records wird auf die beiden Musiker aufmerksam, nimmt sie unter Vertrag und veröffentlicht das Debütalbum ein zweites Mal im Jahr darauf. 2009 folgt „The Knot“. Der endgültige Durchbruch gelingt Wye Oak aber mit dem dritten und letzten Album „Civilian“, welches 2011 erscheint. Viel Zeit ist seitdem vergangen. Die beiden gönnen sich eine kreative Pause und gewinnen auch an räumlicher Distanz: Wasner zieht an die Westküste nach Portland, Stack bleibt im heimischen Baltimore. Trotz dieser immensen Entfernung fliegen bald die ersten Sound- und Songentwürfe von Küste zu Küste. Wasner experimentiert mehr denn je mit anderen Instrumenten als ihrer gewohnten Gitarre und bleibt am Bass hängen. Und diese neuerlangte Fähigkeit wirkt sich maßgeblich auf den Klang des neuen Albums „Shriek“ aus, für welches die Studioaufnahmen im September 2013 begannen. Auf das Ergebnis sind die beiden sichtlich stolz, so twittert Jenn Wasner Ende Januar 2014: „[…] I truly believe it consists of some of the best songs we’ve ever made. April can’t get here soon enough!“

Das Warten hat nun ein Ende. Und wie klingt das inzwischen vierte Album von Wye Oak? Schon der Opener macht deutlich: Jenn Wasners neue Muse, der Bass, dominiert zwischen einem grooven Beat und sphärischen Synthies. Und dieser musikalischen Konzeption bleibt das Duo im Verlauf der zehn Songs auf „Shriek“ treu. Da Bass und Drums bekanntlich Hand in Hand gehen, sind auch diese dominanter und tanzbarer als auf früheren Produktionen. Vor allem das hypnotische „Sick Talk“ spielt großartig mit Synkopen und Kunstpausen. Trotz anfänglicher Ankündigungen, völlig auf Gitarren verzichten zu wollen, finden sich hier und da einzelne Reminiszenzen an das verstoßene Instrument, wie beim hektischen „Paradise“.

„Shriek“ muss sich hinter seinem hochgelobten Vorgänger keinesfalls verstecken. Im Gegenteil: Der frische und für Wye Oak ungewöhnliche Sound, er wird sich auszahlen.

Unter allen Freunden von ByteFM verlosen wir einige Exemplare des Albums. Wer gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail mit dem Betreff „Wye Oak“ und seiner/ihrer vollständigen Postanschrift an radio@byte.fm.

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