Trentemøller – „Fixion“ (Rezension)

Cover des Albums Fixion von TrentemøllerTrentemøller – „Fixion“ (In My Room)

Veröffentlichung: 16. September 2016
Web: trentemoller.com
Label: In My Room

5,9

Auf dem Dancefloor hat man Trentemøller lang verortet. Minimal und Tech House waren die ersten Leidenschaften des dänischen DJs. Vor seinem Debüt „The Last Resort“ aus dem Jahr 2006 hatte er eine ganze Reihe Singles und EPs für Clubnächte herausgebracht. Auf Albumlänge schlug Trentemøller dann andere Töne an – sphärisch und weniger geladen. Diesen Ansatz setzt er auch auf Album Nummer vier fort.

„Fixion“ erinnert an Filmmusik, die Tracks sind mehr Untermalung als Statement. Die Stimmung der Platte vermittelt den Eindruck, dass 80s-Revivals nie ein Ende finden werden. Vielleicht kann einfach kein Stil besser diese Mischung aus notgedrungener Teilhabe am Leben und gleichzeitiger Entfremdung vom Weltgeschehen widerspiegeln, als das Wave tut. Und dass diese Ambivalenz 2016 angesagt ist, ist klar.

Allerdings rollt Trentemøller diese Stimmung auf „Fixion“ ganz schön dünn aus. Die zwölf Tracks der Platte bilden eine glatt abgemischte Masse. Die Zutaten sind: Industrial-Rhythmen in sanfter Gangart, irrlichternde und niederfrequenzige Effekte sowie schwere Frauen-Stimmen, zum Beispiel von Marie Fisker und Jehnny Beth, bekannt von Savages.

„River In Me“, die Kollaboration mit Beth, ist der eine aufrüttelnde Moment von „Fixion“. Sie ergänzt die hektische Depeche-Mode-Gedächtnis-Drum-Machine und die vereinzelten Synth-Töne auf dramatische Weise. Abgesehen von diesem Track dümpeln Trentemøllers Kompositionen auf diesem Album leider zu oft in uninspirierten Wave-Neuauflagen. Düstere Soundflächen werden hier und da mit interessantem Flirren und Fiepen aufgeschreckt, aber das klingt alles recht beliebig.

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