FaltyDL – „In The Wild“

Freunden elektronischen Fast-Foods wird hier der Appetit vergehen. Denn FaltyDL serviert nicht, er bereitet in der offenen Küche zu. „In The Wild“ schöpft seinen Reiz aus dem Unangepassten, dem Unvereinbaren, dem – denkt man in klassischen Albumstrukturen – Unfertigen.

Drew Lustman lebt auf seinem neuen Werk seine Leidenschaft für das Experimentieren aus. „In The Wild“ kommt ohne erkennbare Hits aus, selbst in sich geschlossene Songs sind schwer zu identifizieren. Einzelne Tracks tragen teilweise zwei und mehr Gesichter. Im Geiste des Jazz erscheint hier vieles wie spontan arrangiert, eher einem Gefühl folgend als einem fixen Plan. Die verschiedensten Stile schichten sich neben- und in manchen Fällen auch übereinander. Mal fließt alles in feinen Ambient-Strukturen dahin („Grief“), mal kommt die plötzliche Breakbeat-Keule („Dånger“). Und das ist längst nicht alles. Hier haben die Interludes schon mal mehr Raum als die Songs selbst.

Dass der Produzent aus Brooklyn weiß, wie man den Dancefloor bedient, hat zuletzt sein Album „Hardcourage“ gezeigt. Auf „In The Wild“ lädt er nun zur elektronischen Bastelstunde. Das ist definitiv keine leichte Kost für entspannte Unterhaltung. Aber wer willens ist, Falty DL durch seinen bunten Soundkosmos zu folgen, wird definitiv mit exquisiten Klangerlebnissen belohnt.

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