Mouse On Mars – „21 Again“

Unser aktuelles Album der Woche ist, wenn man es genau nimmt, nicht einfach ein Album. Es ist ein Jubiläumswerk in drei Teilen und der Urheber sind die wunderbaren Mouse On Mars. Seit nunmehr 21 Jahren macht die rheinische Kombo – Jan St. Werner aus Köln und Andi Thomas aus Düsseldorf – gemeinsame Sache und ist eine Institution in der deutschen Elektronik-Szene.

„21 Again“ ist der Ausdruck des schier unendlichen kreativen Outputs der zwei Produzenten. Schon immer wandelten sie an den Rändern des Pop, ohne jemals wirklich ins Zentrum vorzustoßen. Mouse On Mars suchen die Zwischenräume, dort wo keine vorgefertigten Muster zu finden sind, sondern neu konstruiert werden wollen. Sich dabei nie in ein eigenes geschlossenes System zu verrennen, sondern immer offen für den Zeitgeist zu bleiben und mit ihm zu spielen, muss man als ihre große Leistung anerkennen.

Auch „21 Again“ lebt von dieser Offenheit gegenüber äußeren Einflüssen. Die enorme Schar der Gastmusiker macht dies deutlich, die Namen wie Machinedrum, Matthew Herbert, Mark E. Smith, Modeselektor, Siriusmo und viele andere umfasst. Alle bringen ihre Einflüsse mit und werden von den Rheinländern mit offenen Armen empfangen. Das Ergebnis ist vielseitig, mal funky geradeaus, mal in Soundspielerein versunken. „21 Again“ funktioniert als Jubiläumsalbum ganz ausgezeichnet, denn es fängt genau das ein, wofür Mouse On Mars stehen: künstlerische Offenheit und die virtuose Kombination verschiedener Stile. Es ergibt wenig Sinn, einzelne Titel hervorzuheben. Dieses Album sollte man im Ganzen auf sich wirken lassen. Nur so wird man der Idee dieses opulenten Werkes gerecht.

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