Astrud Gilberto wird 70 Jahre alt

„Es würde nicht einfach sein, die beiden zusammenzubringen. Astrud war zwanzig Jahre alt, ehemalige Schülerin des Colégio de Aplicacão und eine der drei Töchter von Senor Weinert, einem in Ruhestand lebenden Deutschen, der privat Englischstunden gab. Ihre Schwestern hießen Eda und Iduna, alle drei trugen Namen germanischer Göttinnen.“ Das schreibt der brasilianische Schriftsteller Ruy Castro in seiner Musikbibel „Bossa Nova. The Sound of Ipanema“ über die Bemühungen eines Freundes des jungen Gitarristen João Gilberto, aus den beiden ein Paar zu machen. Gilberto nämlich ist von wankelmütiger Natur, hangelt sich von Job zu Job und verbringt viel Zeit in den verrauchten Musikerkneipen am Strand von Rio. Wie es die Liebe aber will, finden die beiden zueinander, Anfang 1960 heiraten sie, aus Astrud Weinert wird Astrud Gilberto.

Bis 1963 allerdings singt Astrud fast ausschließlich in den eigenen vier Wänden, ihr Mann begleitet sie an der Gitarre. Dann geht es ganz schnell. Astrud besteht darauf, während der Aufnahmen zum legendären Jazz-Bossa-Langspieler Getz/Gilberto den englischen Part im Gassenhauer „Garota de Ipanema“ einzusingen. Sie darf, entscheidet schließlich das männerbündlerische Musikergremiun, das an den Aufnahmen beteiligt ist. Der Song wird ein internationaler Erfolg, Astrud Gilberto startet eine Karriere als professionelle Musikerin und wird zur Bossa-Nova-Ikone. Heute wird sie 70 Jahre alt, hat sich aber aus dem Musikgeschäft zurückgezogen. Klaus Walter gratuliert im ByteFM Magazin ab 15 Uhr.

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