Chet Atkins wäre am 20. Juni 90 geworden

Chet Atkins

Aus der Countrymusik ist er nicht wegzudenken – Chet Atkins beeinflusste das Genre wie kaum ein anderer und prägte die Musik, die als „Nashville Sound“ bekannt wurde. Seine Stellung im Musikgeschäft zeigt sich unter anderem an den 14 Grammys, die er im Laufe seiner über 50-jährigen Karriere erhielt, darunter ein Grammy für sein Lebenswerk. Der Gitarrist, Produzent und Musiker, der am 20. Juni 1924 in Tennessee geboren wurde, wäre dieses Jahr 90 Jahre alt geworden.

Seine erste Gitarre bekam Chet Atkins, als er 9 Jahre alt war, im Tausch gegen eine Pistole von seinem Bruder. Fortan war er von dem Instrument kaum zu trennen – in der Schule übte er gern in den Toilettenräumen Gitarre, wegen der schönen Akustik. Daheim spielte Atkins sich oft in den Schlaf – er musste wegen seines Asthmas aufrecht in einem Sessel schlafen. Mit 18 verließ er Georgia, wo er mit seinen Geschwistern und seiner Mutter gelebt hatte, und nahm Jobs bei verschiedenen Radiosendern an. Manche verlor er wieder, da die Sender fanden, er würde nicht nach „echtem Country“ klingen. Atkins hatte sich einen besonderen, klaren Picking-Stil angeeignet, der von seinem Idol Merle Travis inspiriert war.

Ein Anruf von Steve Sholes im Jahr 1947 markierte einen Wendepunkt im Leben des Musikers. Sholes war damals der A&R-Verantwortlicher für Country bei dem Label RCA Victor. Er liess Atkins einige Stücke aufnehmen – die waren nicht erfolgreich, doch die beiden blieben in Kontakt. Atkins fing zwischenzeitlich bei der Carter Family an und trat mit der Familienband in der renommierten Grand Ole Opry-Show in Nashville auf. Als Sholes in der Stadt Hilfe bei Studiosessions brauchte, holte er Atkins ran. Und der stieg schnell bei RCA Victor auf. Erst wurde er Leiter des labeleigenen Studio B, dann Produzent und Ende der 60er sogar Vizepräsident der Countrysparte des Labels.

Als Produzent gestaltete er den sogenannten „Nashville Sound“, eine Mischung aus Country und Pop. Er arbeitete mit Größen wie Elvis Presley, Waylon Jennings, Dolly Parton und Willie Nelson zusammen. Zu seinen eigenen Hits zählen „Mr. Sandman“ und „Yakety Axe“. Die Bindung zu RCA endete Ende der 70er – Atkins bekam immer weniger Aufträge als Produzent und sein Interesse an Jazz wurde vom Label nicht begrüßt. Er machte dann bei Columbia Records weiter. Schon im Jahr 1973 hatte Chet Atkins die Diagnose Darmkrebs bekommen. Er erlag der Krankeit am 30. Juni 2001.

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