Damon Albarn (Foto: Linda Brown Lee)
Damon Albarn und moderne Technologie, das ist die Geschichte einer Hassliebe. Während sein virtuelles Bandprojekt Gorillaz, das auf seinen Konzerten als dreidimensionale Hologramme von Comicfiguren auftrat, auch eine Huldigung an digitale Bildwelten war, wirft der Brite auf seinem aktuellen Soloalbum „Everyday Robots“ einen eher kritischen Blick auf die durchtechnisierte Welt. Denn Technik, so könnte man die These des Albums zusammenfassen, entfremdet die Menschen vor allem von ihrem Alltag. Das mag rückwärtsgewandt und kulturpessimistisch klingen, ist aber in Zeiten der alltäglichen Mensch-Smartphone-Symbiose vielleicht notwendiger denn je.
Dass Albarn vor Kurzem im Rahmen des Creators Project ein Konzert im japanischen Miraikan National Museum of Emerging Science and Innovation u. a. vor einem echten Androiden spielte, passt daher perfekt ins Konzept des Musikers. Bei dem Androiden handelte es sich um eine „Frau“ namens Otonaroid, die bei nur kurzem Hinsehen einem Menschen auf beängstigende Weise zu ähneln scheint.
„Ich hatte fast nicht geglaubt, dass es sich dabei nicht um einen Menschen handelt“, sagt Albarn im dazugehörigen Video (siehe unten). Andererseits würden Menschen erst wirklich mit Robotern interagieren, wenn sie auch wie Menschen aussehen würden. Bei aller Kritik liebe er außerdem Technologie. Sie sei manchmal ziemlich beängstigend, andererseits aber auch sehr inspirierend, sagt Albarn, bevor die Kamera auf sein von einer Roboter-Tanzperformance fasziniertes Gesicht zoomt.
Diskussionen
1 KommentarNadine
Okt 22, 2014Very cool post !
Nadine
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