Frankie Lee: Exklusive Session bei Bordermusic

Foto von Frankie LeeFrankie Lee startete erst mit 33 Jahren musikalisch durch. Für die Sendung Bordermusic nahm der US-Amerikaner exklusiv ein paar Songs auf seiner Veranda auf.

Frankie Lee ist ein musikalischer Spätzünder: Erst mit 33 Jahren hat der aus Minnesota stammende Gitarrist und Sänger sein Debüt „American Dreamer“ veröffentlicht. Denn statt bereits in jungen Jahren den normalen Wahnsinn aus Release, Promo und Tour zu absolvieren, zog es Frankie Lee vor, als Farmer oder als Tischler zu arbeiten.

Sein Debüt,erschienen im Jahr 2015, ist autobiografisch, denn kein anderer als Frankie Lee selbst ist hier der „Träumer“. Musikalisch sucht er die Nähe zu Bob Dylan, Neil Young oder Steve Earl, aber unter der traditionellen und freundlichen musikalischen Fassade schlägt ein wildes, wütendes Herz. Die Wut richtet sich vor allem gegen Investoren, die Städte wie Austin oder Nashville in unbezahlbare Orte verwandeln und gegen Konzerne, die es den Farmern unmöglich machen, von ihrer Arbeit zu leben. Er beschreibt ein Amerika, das seinen Traum verloren hat und stattdessen den Celebrities und Stars bei deren Leben zuschaut, erstarrt in Erwartungen und Angst.

Frankie Lee ist in den vergangenen zehn Jahren viel herumgekommen: In Nashville traf er gleich am ersten Tag Merle Haggard, mit JD van Zandt, dem Sohn des tragischen Country-Großmeisters Townes van Zandt, hat er in Austin Möbel gebaut. Lee zog irgendwann weiter nach Los Angeles und spielte mit der Vintage-Indie-Pop-Band Allah-Las und Singer-Songwriter Cass McCombs, musste mit ansehen, wie sich Freunde und Familie trotz mehrerer Jobs immer weiter verschuldeten und hat selbst immer wieder auf verschiedenen Farmen gearbeitet, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. 2014 büßte er bei einem Arbeitsunfall fast seine linke Hand ein. Unfähig zu arbeiten und Gitarre zu spielen, zog er sich für eine Weile zurück zu seiner Mutter nach Stillwater, Minnesota und komponierte dort einhändig auf dem Piano die Songs für „American Dreamer“.

Frankie Lee ist immer noch unterwegs, immer noch wie John Steinbeck in „Travels With Charley“ auf der Suche nach seinem Traum. Momentan nimmt er sein zweites Album auf. Für die aktuelle Ausgabe von Bordermusic hat er exklusiv eines seiner Lieblingslieder aufgenommen: ein Cover von „Good Time Charlie’s Got The Blues“ von Danny O’Keefe, live mit seinem Nagra Field-Recorder und einem Mikrofon auf seiner Veranda in Stillwater, Minnesota.

Mehr zu Frankie Lee und Songs aus der exklusiven Live-Session gibt es heute, am 16. Oktober, um 21 Uhr in einer neuen Ausgabe von Bordermusic mit Till Kober.

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