Ginger Baker wird 75

Ginger Baker Cream
Ginger Baker bei einem Reunion-Konzert von Cream 2005 (Bild: Warner Music)

Von klein auf hegte Ginger Baker eine große Begeisterung für das Radfahren. Das sollte die Grundlage für eine ganz andere Beschäftigung sein: Als Teenager entdeckte Baker das Schlagzeug für sich und setzte die Kraft seiner Waden künftig anderweitig ein. Bald führte Baker, der am 19. August 1939 in London geboren wurde, seine Leidenschaft für die Musik einen radikalen Schritt weiter – mit 16 schmiss er die Schule und schloss sich unterschiedlichen Musikgruppen in Großbritannien an.

Beeindruckt war er von Jazz-Schlagzeugern wie Phil Seaman und Art Blakey. Das ist seinem Stil deutlich anzumerken. Mit seinem Schlagzeugspiel zwischen hartem Rock und unberechenbaren Jazzrhythmen gilt Baker als einer der ersten Jazz-Fusion-Musiker. In den 60ern erspielte sich der junge Musiker viel Respekt in Großbritannien, unter anderem bei Blues Incorporated – einer Gruppe, an der zu unterschiedlichen Zeitpunkten Musiker wie Mick Jagger, Charlie Watts und Rod Stewart beteiligt waren.

Hier traf Ginger Baker das erste Mal auf den Bassisten Jack Bruce. Bruce und er funktionierten auf einer musikalischen Ebene großartig miteinander, auf einer persönlichen Ebene aber überhaupt nicht. Dementsprechend überrascht war Baker, als Eric Clapton ihm vorschlug, gemeinsam mit Jack Bruce ein Trio zu gründen. Er liess sich schließlich darauf ein, und so enstand Cream, die wohl erste Supergroup der Rockgeschichte.

Cream gab es nur knapp drei Jahre, doch die Gruppe legte eine beachtliche Entwicklung hin. Ihr Sound ging immer weiter in Richtung Prog-Rock – die Band war bekannt für ihre intensiven Auftritte und ihre langen Soli. Schlagzeugsoli, wie sie Baker damals hinlegte, hatte das Publikum zuvor noch nicht gehört. Creams beeindruckendstes Werk ist das Doppelalbum „Wheels of Fire“, das als erstes Doppelalbum mit Platin ausgezeichnet wurde.

Trotz großem Erfolg lösten sich Cream 1968 auf. Eric Clapton, Ginger Baker, Jack Bruce gehörten zu den talentiertesten und renommiertesten Musikern ihrer Zeit und hatten jeweils sehr genaue Vorstellungen davon, was sie machen wollten. Und das passte nur für kurze Zeit zusammen. Nach dem Ende von Cream betätigte sich Ginger Baker in einer Vielzahl von Projekten. Er lebte viele Jahre in Südafrika, wo er an Aufnahmen von Fela Kuti beteiligt war. 2012 erschien ein Film über den Musiker – „Beware of Mr. Baker“. Zurzeit ist er mit der Gruppe Ginger Baker’s Jazz Confusion auf Tour.

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