Jungle und Lo-Fi-Pop: „Headz Gone West“ von Nia Archives

Foto der Londoner Produzentin, Musikerin und Sängerin Nia Archives, deren Song „Headz Gone West“ heute unser Track des Tages ist.

Nia Archives

„Headz Gone West“ ist der Titeltrack der bald erscheinenden EP der britischen Produzentin Nia Archives. Anfang des aktuellen Jahrtausends geboren, hat die Londonerin die 90er-Jahre gar nicht miterlebt. Und dennoch ist der Rave-Sound der frühen bis mittleren 90s ein wesentlicher Bestandteil ihrer musikalischen Welt. Vor allem Jungle und Drum & Bass haben es ihr in dieser Hinsicht angetan. Aber auch UK-Garage und verschiedene Richtungen, die in der jamaikanischen Community von Großbritannien eine Rolle spielen, finden sich in ihren Tracks wieder. Gesanglich wiederum bewegt sich Nia Archives ungefähr in der gleichen entspannt souligen Umlaufbahn wie Greentea Peng. Oder, wenn man einen klassischen 90er-Act zum Vergleich heranziehen möchte: Nicolette.

Gelernt hat Nia Archives das Produktionshandwerk an einem der besten Orte, die man sich für eine Produzentin mit Jungle-Affinität vorstellen kann. Denn im Rahmen eines Förderprogramms für junge Producerinnen hat ihr das Label V Recordings unter die Arme gegriffen. Die von Bryan Gee und Jumping Jack Frost betriebene Plattenfirma war Mitte der 90er-Jahre eines der coolsten Labels für Bassmusik mit schnellen Beats. Vielleicht sogar für eine Weile der heißeste Scheiß der Drum-&-Bass-Welt. Nun hört man in Jungle, Drum & Bass und zu einem guten Teil auch UK-Garage eher funktionale Tracks: Tanzflächenfutter. Bei Nia Archives steht eher das Songformat im Vordergrund. Was ja auch viel zeitgemäßer ist, wenn die Tanzflächen ohnehin brach liegen. Stücke wie unser Track des Tages würden dort aber trotzdem auch funktionieren.

Die EP „Headz Gone West“ von Nia Archives erscheint am 29. April 2021 auf dem Label Hijinxx. Das vorab als Single ausgekoppelte Titelstück davon ist heute unser Track des Tages. Hört und seht es Euch hier an:

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