Wilbur James „Jimmy“ Cobb
Jazz-Schlagzeuger Wilbur James „Jimmy“ Cobb ist gestorben. Der US-amerikanische Musiker erlag am 24. Mai im Alter von 91 einer Krebserkrankung. Er war der letzte noch lebende Musiker, der die Miles-Davis-Platte „Kind Of Blue“ mit eingespielt hatte. Der Jazz-Meilenstein feierte im vergangenen Jahr sein sechzigstes Jubiläum.
Cobb wurde 1929 in Washington, D.C. geboren und erlernte in seiner Highschool-Zeit das Schlagzeugspiel. Seine Karriere begann er in Washington in Zusammenarbeit mit Charlie Rouse und Billie Holiday, bevor er 1951 erstmals mit Earl Bostic als Schlagzeuger auf eine längere Tournee ging. Von 1958 bis 1963 spielte er dann in der Band von Miles Davis – Cobbs Spiel ist auf zahlreichen historischen Aufnahmen von Miles Davis zu hören, darunter „Kind Of Blue“, „Sketches Of Spain“ oder „Porgy And Bess“. Zudem spielte er das Schlagzeug auf der John-Coltrane-Platte „Giant Steps“ und Dutzenden weiteren Aufnahmen.
Seine erste Veröffentlichung als Bandleader, „So Nobody Else Can Hear“, erschien 1983. Cobb spielte sein Instrument bis ins hohe Alter hinein und veröffentlichte weiter eigene Tonträger. Zuletzt war 2019 sein Album „This I Dig Of You“ auf dem Label Smoke Sessions Records erschienen. Im Jahr 2009 wurde Jimmy Cobb der Jazz Master Award der US-amerikanischen National Endowment For The Arts (NEA) als Anerkennung für sein Lebenswerk verliehen. Der Jazz Master Award der NEA ist die höchste offizielle Auszeichnung für Jazzmusiker in den USA.