Leon Redbone ist tot

Foto von Leon Redbone

Aus der Zeit gefallen: Der armenisch-kanadische Jazz-Musiker Leon Redbone ist im Alter von 69 Jahren gestorben

„Please don’t talk about me when I’m gone, oh honey / Though our friendship ceases from now on / If you can’t say anything real nice / It’s better, not to talk at all, is my advice“, sang Leon Redbone 1978 auf seinem Song „Please Don‘t Talk About Me When I‘m Gone“. Nun ist der Jazz-Musiker gestorben – und es fällt schwer, seinem Ratschlag zu folgen.

Leon Redbone wurde als Dickran Gobalian am 26. August 1949 als Kind armenischer Eltern auf Zypern geboren. Mitte der 60er-Jahre zog seine Familie nach Toronto, wo er begann, unter seinem Künstlernamen zu performen. 1972 spielte der Gitarrist und Sänger auf dem Mariposa Folk Festival, wo er Bob Dylan kennenlernte. Dieser schwärmte kurz darauf in einem Interview von Redbones Auftritt. Der Dylan-Hype brachte Redbone Abbildungen in der Musikpresse, ohne je ein Album veröffentlicht zu haben: Sein Debütalbum „On The Track“ erschien rst 1975 bei Warner Bros. Records.

Nostalgisch und zeitlos zugleich

Als Redbone am Donnerstag starb, war er 69 Jahre alt. Das offizielle Statement auf seiner Website heißt allerdings: „Schweren Herzens verkünden wir, dass Leon Redbone heute morgen im Alter von 127 Jahren den Delta überquert hat.“ Hört man seine Songs, versteht man, was das heißt: Redbone schrieb Lieder in der Tradition der „Tin Pan Alley“ – der Musik, die in New York zum Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts komponiert wurde. Ragtime, Blues und Jazz gingen Hand in Hand. Redbone kopierte aber nicht nur diesen alten Stil, er machte ihn sich zu eigen und brachte einen eigenen, spitzfindigen Humor in diese Musik. Nostalgisch und zeitlos zugleich.

Neben seinen erfolgreichen Soloplatten arbeitete Redbone auch als Schauspieler und Synchronsprecher. Außerdem sang er die Titelmelodien der erfolgreichen Fernsehserien „Mr. Belvedere“ und „Harry und die Hendersons“. Ob mit einem Gastauftritt im Kult-Weihanchtsfilm „Elf“ oder als Erzähler der Emmy-nominierten Dokumentation „Remenbering The Scranton Sirens“ blieb Redbone auch in diesem Jahrtausend viel beschäftigt. Erst 2015 kündigte er seinen Rücktritt aus dem Musikbusiness an. Im September 2018 feierte eine Dokumentation über ihn in London Premiere. Der Titel: „Please Don‘t Talk About Me When I‘m Gone“.

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