Loefah und die klassische Betriebswirtschaftslehre

Foto von LoefahLoefah

Die Nachfrage bestimmt das Angebot, so lautet das zentrale Credo der klassischen Betriebwirtschaftslehre. Ist das Produkt trotz hoher Nachfrage limitiert, steigen die Preise. Als jetzt bekannt wurde, dass die beiden verloren geglaubten Tracks „Midnight“ und „Woman“ des legendären Dubstepkünstlers Loefah nach acht Jahren endlich auf Vinyl erscheinen würden, bestätigte sich dieses Gesetz wohl so deutlich wie selten in einer Branche, die immer weniger Tonträger verkauft.

Während der Londoner Plattenladen Sounds Of The Universe (SOTO) kurz nach der Veröffentlichung alle Kopien der 12-Inch innerhalb von nur 15 Minuten verkaufte, stiegen die Preise auf dem Onlineshop Discogs auf über 600 Pfund an. Chris Farrell vom Bristoler Plattenladen Idle Hands sah sich aufgrund des fast hysterischen Ausmaßes sogar gezwungen, seine Kunden über Twitter darauf hinzuweisen, doch bitte keine Schlangen mehr vor seinem Shop zu bilden, da bereits alle Exemplare ausverkauft seien.

Vor wenigen Tagen steigerte ein Discogs-Nutzer den ohnehin schon teuren Verkaufspreis in absurde Höhen. So verlangte er für die neue 12-Inch nicht weniger als 340.282.000.000.000.014.192.
072.600.900.000.000.000,00 britische Pfund, exklusive Versand. Inzwischen ist dieses Angebot gelöscht.

Die Tracks „Midnight“ und „Woman“ von Loefah, der vor gut 10 Jahren zusammen mit Mala und Coki das Dubsteplabel DMZ gründete, zählen zu den radikalsten Entwürfen minimalistischen Dubsteps. Bis heute sind sie im Internet lediglich als leicht schrottige Radioedits von einer RinseFM-Sendung aus dem Jahr 2005 abrufbar.

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