Mitra Mitra – „Mitra Mitra“ (Rezension)

Cover des Albums Mitra Mitra von Mitra MitraMitra Mitra – „Mitra Mitra“ (Micromort)

8,3

Manche Bands scheinen aus dem Nichts aufzutauchen, um dann ganz beiläufig ein grandioses Album aus dem Ärmel zu schütteln. Das Duo Mitra Mitra aus Wien ist so eine Band. Ähnlich wie November Növelets letztjähriges Album „The World In Devotion“ sorgte Mitra Mitras Debüt schon vor Veröffentlichung für Wirbel im Internet. Die LP war dann auch bereits zur Veröffentlichung vergriffen. Dafür sorgte offenbar allein die zuvor erschienene 7″-Single „Indecisive Split Decision“.

Schaut man etwas genauer hin – sie selber halten sich nämlich mit Informationen sehr bedeckt – wird schnell klar, dass Mitra Mitra doch nicht so aus dem Nichts kommen: In Wien gibt es eine lebhafte Minimal-/Tape-Szene rund um das DIY-Veranstaltungszentrum Transformer inklusive Bands zwischen 80er-Minimal und Techno (siehe auch unseren Artikel „Wenn es dunkel wird im Club“). Aus dem Umfeld stammen die beiden. Mahk Rumbae – die Hälfte von Mitra Mitra – spielt u. a. bei Codex Empire, Konstruktivists, Oppenheimer MKII und Ghost Actor. Mit dem Wissen ergibt der kleine Hype tatsächlich Sinn. Eigentlich ein Nachteil für die Band, wenn die Erwartungen so hoch sind. Kein Wunder also, dass hier mit Informationen eher gespart wird.

Aber der Vergleich zu November Növelet kommt nicht von Ungefähr. Tatsächlich haben die beiden Projekte einiges gemeinsam. Die Atmosphäre ist sehr ähnlich, und minimale elektronische Musik liegt beiden Alben zugrunde. Allerdings sind Mitra Mitra zugänglicher und einige Stücke ausgesprochen tanzbar. Die hohen Erwartungen können sie problemlos erfüllen. Kalte Sounds wie in „Ladybird“ funktionieren prima auf dem Dancefloor. Stücke wie „Blender“ sind schwierig zu fassen und liegen zwischen Cold Wave und Minimal. Auch hier drängt sich ein Vergleich auf: The KVB. Die vielen 80er-Referenzen sind natürlich nicht neu. Die Zusammensetzung allerdings ist schon neuartig und besonders. Mitra Mitras Debüt passt dabei fast immer: zu Hause, im Auto, sonntags auf dem Sofa oder auf dem Dancefloor.

Label: Micromort

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