(Audiolith)
7,7
„One One Zero Zero Zero One One One One.“ Die Computernerds erkennen in dieser Abfolge eine Programmierung, die wahrscheinlich direkt in den Sicherheitstrakt des Weißen Hauses führt, der Mathematiker erstellt direkt einen Logarithmus aus der Zahlenkombination und der Musikfreund erkennt darin nicht Bonapartes „Blow It Up“ (Achtung! Hier nämlich: 01101110110011), sondern die neue Single von Bondage Fairies: „1-0“.
Wie passend die erste Auskopplung aus dem neuen Album der Schweden gewählt ist! Handelt es sich bei den drei Herren doch um eine Art ‚Club der Spielkinder‘. Das nun erschienene Album „Bondage Fairies“ klingt an wie der gute alte Game Boy. Game-Sounds ohne Ende, dazu einfache und eingängige Melodien gepaart mit, wie sollte es anders sein, schicken Electro-Beats.
Bondage Fairies wecken nicht nur Erinnerungen an die Game-Sounds der 90er Jahre, sie lassen auch den Partyfinger wieder aufleben. Das Trio kreiert Songs, die eingängig sind, die spielfreudig sind, die Partylaune verbreiten. Kein Wunder, dass das nunmehr dritte Album der Spielejungs bei Audiolith erschienen ist. Es scheint die perfekte Kombination zu sein. Man möchte „Bondage Fairies“ beinahe als typisches Audiolith-Produkt bezeichnen: Typische Elektroklänge, netter Gesang und zwischendrin immer mal die E-Gitarre ausgepackt.
Die schwedische Band lebt von ihrem Spiel mit dem Game-Sound. Stets präsent, aber nie aufdringlich, lassen sie die Nintendo-Klänge durch ihr Album ziehen und somit zum Markenzeichen ihrer Musik werden. Super Mario hüpft plötzlich durch den Gehörgang, die Augen spielen Tetris, die Daumen beginnen unbemerkt und unaufhaltsam die jahrelang trainierten Nintendo-Übungen zu vollziehen.
Bondage Fairies sind wie kleine Jungs beim Spielen. Der Unterschied: Was früher der ewig nervige Nintendo-Sound war, ist heute grandios neuinterpretierte Musik.
Da fällt mir ein: Wo ist eigentlich mein Game Boy?
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