Wer? Was? Warum? ByteFM Redakteure besprechen eine Auswahl aktueller Neuerscheinungen.
Wer? Um Mark Daumail und Morgane Imbeaud formt sich das französische Duo Cocoon. 2006 in Clermont-Ferrand gegründet, machen die beiden Franzosen eingängige Folk-Popmusik auf Englisch. Dabei streichelt Daumail die Akustikgitarre, die Ukulele und das Banjo, während Imbeaud Keyboard spielt. Beide singen sie im Wechsel oder auch zweistimmig. Nach ihrem Debüt „My Friends All Died In A Plane Crash“ (2007) und einigen EPs, folgt nun der Longplayer „Where The Oceans End“.
Was? Wer Cocoon bereits durch ihre erste Platte kennen und lieben gelernt hat, dem wird auch „Where The Oceans End“ gefallen. Die Franzosen knüpfen nahtlos an ihren altbekannten Sound an. Ruhiges Gitarrenspiel und angenehm klare Stimmen wiegen den Hörer gedankenverloren in eine entspannte Stimmung. Die Songtexte sind dabei gar nicht mal so wichtig, Hauptsache Cocoon singen, manchmal mehr, manchmal weniger holprig auf Englisch. Das meistern sie schon ganz gut. Die Songtitel der zwölf Tracks spiegeln den Ton des Albums angemessen wider: „Dee Doo“, „Yum Yum“ oder „Oh My God“ – es sind einfach gestrickte Melodien, die sich bestens für eine gesellige Runde am Lagerfeuer eignen. „Where The Oceans End“ klingt warm, ausgewogen und harmonisch.
Warum? Cocoon spielen sich in die Herzen der Hörer. Das wohlklingende Album „Where The Oceans End“ hat in Frankreich bereits Goldstatus erlangt, und jetzt will das französische Duo auch Deutschland in seinen Bann ziehen. Cocoons Erfolg mag an der Leichtigkeit ihrer Songs liegen, an dem schwerelosen, romantischen Ensemble. Doch ihr Indie-Folk-Pop bekommt schnell eine einfältige Note. Ein süßer, warmer Einheitsbrei wird dem Hörer aufgetischt. Für den Moment schmeckt er vielleicht ganz deliziös, aber mit der Zeit lässt die Überwältigung nach. Ein Erfolgsrezept beinhaltet nicht nur, dass die Band ihrem eigenen Sound treu bleibt, sondern auch, dass sie sich musikalisch weiterentwickelt. So schön ihre wohligen Harmonien auch sind, Cocoon sind an ihrem frühen Sound hängen geblieben und tanzen auf der Stelle. Zwischen „My Friends All Died In A Plane Crash“ und „Where The Oceans End“ ist kaum ein Unterschied zu hören. Dem hält auch der hartgesottenste Lagerfeuer-Freund nicht stand – gute Nacht!