Wer? Was? Warum? ByteFM Redakteure besprechen eine Auswahl aktueller Neuerscheinungen.
Wer? Sin Fang ist kein Unbekannter. Er hat lediglich das „Bous“ aus seinem Namen gestrichen. Bereits 2009 hat er auf Morr Music das Album „Clangour“ veröffentlicht. Geläufiger ist vielen die Musik, die Sindri Már Sigfússon – so sein bürgerlicher Name – mit seiner Band Seabear veröffentlicht. Nun bringt er mit „Summer Echoes“ schon das vierte Album seit 2007 heraus, an dem er beteiligt ist.
Was? Gleich im ersten Stück kommen einem eine Vielzahl an Instrumenten und Sounds sowie mehrschichtiger Gesang entgegen. Und das zieht sich durch das gesamte Album. Eine raschelnde Snare hier, elektronische Beats und eine verzerrte Gitarre da, und schon geht es wieder in orchestrale, verzauberte Sphären zurück. Der Hörer muss zuhören, will er dieses Werk vollständig entziffern. Erinnerungen an die Musik des Labels Paw Tracks werden wach. Auch dort fühlt man sich, als stünde man vor einem ganzen Wald aus Klängen, der nicht sofort zu durchblicken ist. Und natürlich passt das alles auch zu Island. Sin Fang hat die Musik zusammen mit seinen Freunden von Múm, Amiina und Seabear in seinem eigenen Studio und dem von Sigur Rós aufgenommen.
Warum? Es macht Spaß, sich durch das Dickicht an Klangfarben hindurchzuhören. Meistens ist es ja so, dass Alben, die bei jedem Hören neue Geheimnisse preisgeben, am unterhaltsamsten sind. Doch auch als nebenbei serviertes Gericht schmeckt Sin Fangs Sound äußerst gut. Die Musik wird trotz allem von einer Leichtigkeit getragen, die sofort ins Blut und damit ins Herz geht. Am Ende klingt Sin Fang doch ein bisschen poppiger, etwas frischer, als zu erwarten wäre, würde ihm einfach nur das Klischee-Label „Island“ auf die Stirn getackert und kein Raum für weitere Eindrücke gelassen werden.