Neue Soul-Perspektiven aus Nairobi: Lynda Dawn & BesKept mit „Roses“

Lynda Dawn

Neue Soul-Perspektiven soll die EP eröffnen, auf der unser heutiger Track des Tages erschienen ist. Das schleichend pumpende „Roses“ von Lynda Dawn und BesKept ist Teil des transkontinentalen Kollaborationsprojekts Extra Soul Perception. Seinen Namen leiht sich dieses vom 1968er Album des US-amerikanischen Jazz-Musikers Monk Higgins. Doch nicht nur der Titel inspirierte das Projekt, auch die Herangehensweise an Musik. Der weltoffene Fusion-Vibe des Albums bewegte sich nämlich zwischen Soul, R&B und Jazz, ohne in den Weichspülernapf zu tapsen. Oder aber durch Verstiegenheit die Musik ihrer Seele zu berauben.

Extra Soul Perception hat in der kenianischen Hauptstadt Nairobi lokale Acts mit Musiker*innen aus Großbritannien und Uganda aufeinandertreffen lassen, die miteinander Musik aufgenommen haben. Dokumentiert wurde das Treffen nicht nur als Film, sondern auch auf Platte. „New Tangents In Kampala, London & Nairobi Vol. 1“ heißt die EP – da kommt also noch Nachschub. Die ersten fünf Tracks tun tatsächlich neue Soul-Perspektiven auf – ungewohnt, aber nicht forciert. Extra Soul Perception besteht im Kern aus Faizal Mostrixx und Hibotep (Uganda), Karun und Labdi (Kenia) sowie den Brit*innen K15, Lex Amor, Lynda Dawn und Maxwell Owen. Auf einem Track der ersten EP ist auch UK-Jazz-Pianist Joe-Armon Jones vertreten und der Beat unseres heutigen Tracks des Tages stammt vom Kanadier BesKept. „Roses“ ist eigentlich kein Slow-Jam mehr, sondern ein Ultra-Slow-Jam. Mit einem Bass, der „Long Hot Summer“ von The Style Council ebenso beschwört wie G-Funk von der US-Westküste. Soul-Musik, die es schon lange hätte geben können, die leider aber seltsamerweise noch niemand gemacht hat.

Die EP „New Tangents In Kampala, London & Nairobi Vol. 1“ ist auf dem Label Extra Soul Perception erschienen. Der Song „Roses“ davon ist heute unser Track des Tages. Hört ihn Euch hier an: