Presseschau 23.09.: Die verzaubernde Wirkung der Laura Marling

(ByteFM)

War es gestern das Ende von R.E.M, so bestimmt heute das 20-jährige Jubiläum von „Nevermind“ die Feuilletons. Dabei finden wir verschiedene Ansätze und Verknüpfungspunkte. Während Gerrit Bartels in der Zeit in der Veröffentlichung des Albums den Vorboten einer Verschmelzung von Underground und Mainstream erkennt, behandelt es Andreas Hartmann von der Zeit als letzten großen Wurf der goldenen Zeit der Musikindustrie. Ebenfalls in der taz wird der Dokumentarfilm „1991 – The Year Punk Broke“ vorgestellt, der Nirvana auf einer gemeinsamen Tour mit Sonic Youth zeigt, noch bevor „Nevermind“ erschienen ist.

Nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit wie dem Grunge wird gemeinhin dem Krautrock geschenkt. Das findet Gunther Buskies schade und hat sich deshalb der Neuauflage von klassischen Platten dieser Musikrichtung gewidmet. Spiegel Online hat den Betreiber der Hamburger Plattenfirma Bureau B besucht und portraitiert. Dabei erfahren wir, dass es sich durchaus auszahlt, den deutschen Beitrag zur internationalen Musikgeschichte nach England oder Japan zu exportieren.

Die Band Faust zählt nicht unbedingt zu den erfolgreichsten Vertretern des Krautrocks, war aber vor kurzem Teil der Inszenierung „Kunst und Klang“ von Pantha Du Prince in Berlin. Ihnen gegenüber stand die französische Technoproduzentin Chloé Thevenin. Die Kombination der beiden Stile wird gepaart mit Perfomances und stellt den Versuch einer produktiven Konfrontation dar. Die durchaus ungewöhnliche Inszenierung der experimentelleren Sorte fand in einer Galerie in Berlin statt. Worum es sich dabei genauer gehandelt hat und wann weitere Veranstaltungen dieser Reihe besucht werden können, lässt sich in der taz nachlesen.

Ein weniger experimentelles Genre hat sich Laura Marling ausgesucht, um ihr Talent unter Beweis zu stellen. In der Die Welt lesen wir eine Liebeserklärung an „das analoge Mädchen“, das mit nur 21 Jahren als Retterin des Folks gehandelt wird, eines sich ansonsten in der Belanglosigkeit verlierenden Genres.

Laura Marling hat aber auch noch eine weitere gute Tat vollbracht. Zumindest findet das Dave Simpson vom Guardian, der ein Gespräch mit Ryan Adams führte. In dem ausführlich dokumentierten Interview verriet ihm Adams, dass Marlings Album „I Speak Because I Can“ seinen Wetteifer neu entfachte und ihn dazu bewegte, 80 % seiner Songs wegzuwerfen. In Kürze wird sein neues Album „Ashes And Fire“ erscheinen und einen Song davon kann beim Guardian auch schon in einer Live-Version gehört werden.

Eine traurige Nachricht erreicht uns über Pitchfork aus Kalifornien. Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten hat Absolutely Kosher Records angekündigt in Zukunft keine neuen Platten mehr veröffentlich zu können. In den letzten 13 Jahren wurden von dem Label u.a. Bands wie The Wrens, Pinback, Sunset Rubdown oder The Hidden Cameras verlegt.

Zum Abschluss aber noch eine gute Nachricht, gelesen bei Drowned In Sound: im letzten Jahr hat 4AD immer wieder einmal Live-Sessions mit Bands abgehalten, die bei dem Label unter Vertrag stehen. Eine limitierte Kompilation von ausgesuchten Stücken wird nun im Handel erscheinen. Außerdem stehen die Songs für begrenzte Zeit auch gratis zum Download bereit. Zugreifen lohnt sich dabei in zweierlei Hinsicht: der Download berechtigt auch zu der Teilnahme an der Verlosung des physischen Equivalenzprodukts.

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Diskussionen

1 Kommentar
  1. posted by
    Presseschau 24.09.: Immer wieder “Nevermind” : ByteFM Magazin
    Sep 24, 2011 Reply

    […] vor 20 Jahren erschien Nirvans “Nevermind” Album und in der gestrigen Presseschau wiesen wir schon auf diverse Rückblicke hin. Heute reiht sich auch die Frankfurter Rundschau in […]

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