Presseschau 24.06.: Einspruch!

U2 und die Verbesserung der Welt – bisher war das gar nicht so abwegig. Dass sich der gute Bono für die Entwicklungshilfe einsetzt, gehört zu seinem konstruierten Image. Aber bei den ganzen finanziellen Einnahmen (U2 gehört laut Spiegel Online mit rund 195 Millionen US-Dollar zu den Pop-Großverdienern des Planeten) muss man doch auch mal ans Sparen denken. Verständlich nur, dass Bono und seine Gang versuchen, die viel zu hohen Steuern zu umgehen. Dafür verlegt man auch mal die U2 Holding von Dublin nach Amsterdam. Jetzt wurden die armen Rocker aus Irland als Headliner für das Glastonbury Festival im Vereinigten Königreich gebucht. Und warum die Sparfüchse U2 mit ihren Intrigen? Das ist doch moralisch sehr verwerflich, denken sich zumindest die Aktivisten der Gruppierung Art Uncut. Diese haben jetzt Proteste vor Ort gegen U2 angekündigt. Mehr Informationen dazu und ob man sich im Zweifel pro Bono aussprechen sollte, lest Ihr hier.

Ohne Produzent Brian Eno wären U2 vielleicht niemals so groß geworden, wie sie jetzt sind. „Eno hat als Nichtmusiker oft Musik geschrieben, indem er Regeln aufstellte, an die er sich dann hielt oder nicht. Er hat den Fortschritt in der Technik – von vier zu 48 Spuren, von analog zu digital – intensiv mitgemacht, vorausgedacht.“, berichtet die FAZ in ihrem Artikel „Wir sind doch mehr als Gehirne“. Auf Enos neuer Platte vertont dieser Gedichte des englischen Poeten Rick Holland – ein Ambient-Album, das mal nah an Jazz, mal elektronisch ist.

Mit ganz rechten Dingen ging es wohl nicht zu im Fall Michael Jackson. Am 25. Juni jährt sich der Todestag des King Of Pop zum zweiten Mal. Nach offiziellen Angaben starb Jackson an einer Vergiftung durch das Hypnotikum Propofol. Das kann kein Zufall gewesen sein, erklät jetzt die Schwester von Michael Jackson, La Toya. Wie im Guardian nachzulesen ist, glaubt sie, dass ihr Bruder umgebracht wurde: „She said her brother knew he was going to be killed, and claimed he told her shortly before his death: ‚La Toya, I’m going to be murdered for my music publishing catalogue and my estate.'“ Mehr zu ihren Vermutungen findet Ihr hier.

Zwölf CDs mit insgesamt knapp 300 Aufnahmen – so sieht das Sammelsurium des Musikhistorikers Jürgen Schebera aus. Diese CD-Box namens „Dass nichts bleibt, wie es war“ vereint deutsche Protestsongs aus dem späten 19. Jahrhundert bis heute. „Es stellt sich eine gewisse Wehmut ein, wenn man diese Aufnahmen hört, der ein nicht geringer Ekel folgt, der schließlich mithilfe von Nostalgie verdrängt werden kann.“ Die hier berichtet.

Proteste gab es auch gegen die Festhaltung von Konzeptkünstler Ai Weiwei in Peking. Dieser befindet sich seit gestern wieder auf freiem Fuß, jedoch nur auf Kaution. „Er mischt sich in öffentliche Angelegenheiten ein, enthüllt Amtsmissbrauch und die Einschränkung der Rechte. Er hasst das Bündnis aus Beamten und Geschäftsleuten, er trauert um diejenigen, die von der Gesellschaft benachteiligt worden sind. All das versucht er, in seiner Aktionskunst anklingen zu lassen.“ Über das Wirken von Ai Weiwei und seine Kunstaktionen schreibt der Tagesspiegel.

Die sweeten Boys von Bombay Bicycle Club haben die Veröffentlichung ihrer dritten LP „A Different Kind Of Fix“ für Ende August über Island Records angekündigt. NME nimmt jetzt schon die Songs dieses Albums unter die Lupe. Was man sich von „A Different Kind Of Fix“ verspricht, erfahrt Ihr hier.

Und schließlich gibt es noch ein kleines Schmankerl für Euch: The Kills veröffentlichen heute das brandneue Video zu ihrer Single „Future Starts Slow“. Ansehen könnt Ihr Euch das Bewegtbild hier. Viel Vergnügen!

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