Quentin Tarantino wird 50

Von ByteFM Redaktion, 27. März 2013

Quentin Tarantino
Quelle: Wikimedia Commons / pinguino k

Es gibt wenige Regisseure, bei deren Namen man nicht nur an die Filme denkt, die sie gedreht haben, sondern auch an die Soundtracks, die diese begleiten. Heute hat einer von ihnen Geburtstag: Quentin Tarantino wird 50.

Der Kult-Regisseur kann auf über 25 äußerst erfolgreiche Jahre im Filmgeschäft zurückblicken. Seine Karriere begann mit einem Bruch. Als 15-Jähriger beschloss er, die High School zu schmeißen. Schon damals schien Tarantino zu wissen, dass er im Kinosaal mehr für sein Leben lernen würde als in einem Klassenzimmer. So besuchte er erst eine Schauspielschule in Kalifornien, brach diese dann auch ab und fand schließlich einen Job, der sich als sinnstiftend für seine Zukunft herausstellte.

Als Mitarbeiter der Videothek „Video Archives“ im kalifornischen Manhattan Beach hatte er Zugang zu Jahrzehnten von Filmgeschichte. Er behielt im Auge, was die Kunden der Videothek so ausleihten, und tauschte sich mit anderen Cinéasten aus. Dadurch hat sich Tarantino das Spezialwissen angeeignet, das er nun in Form seiner Filme einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Sein neuestes Werk „Django Unchained“ huldigt beispielsweise dem Spaghetti-Western-Genre der 60er, während das Doppelfeature „Kill Bill“ an die japanischen Yakuza-Filme erinnert.

„My Best Friend’s Birthday“, Tarantinos erster Film aus dem Jahr 1987, erhielt nicht viel Aufmerksamkeit. Dafür schlug „Reservoir Dogs“ fünf Jahre später so richtig ein und wird mittlerweile als Klassiker gehandelt, ebenso der dazugehörige Soundtrack. Hier bekam man einen Vorgeschmack darauf, was für ein glückliches Händchen Quentin Tarantino mit dem Zusammenfügen von Musik und Filmszenen hat. Eine davon ist sicher allen, die „Reservoir Dogs“ gesehen haben, im Gedächtnis geblieben: Bevor der Charakter Mr. Blonde einem seiner Opfer mit einer Rasierklinge nahe kommt, tänzelt er zu dem 70er-Feel Good-Song „Stuck In The Middle Of You“ durch den Raum – ein schmerzlicher Kontrast.

Derart einprägsame Momente ziehen sich durch das Gesamtwerk von Tarantino. Sei es Uma Thurmans und John Travoltas Tanzszene in „Pulp Fiction“ oder das Finale von „Inglorious Basterds“, das von David Bowies „Putting Out Fire With Gasoline“ begleitet wird. Wie Tarantino verschiedene Songs und Instrumentals in seinen Werken einsetzt, wurde schon oft in den Medien besprochen. Im Internet finden sich diverse Top-10-Listen dazu und mittlerweile gibt es entsprechende Compilations zu kaufen.

Tarantino spricht von seinen Soundtracks als „eine Art professionelle Mixtapes“. In der Tat setzt er sich vor dem Dreh eines neuen Films erstmal in seinen „Record Room“, den er sich zu Hause eingerichtet hat, um in der eigenen Plattensammlung nach Impulsen zu suchen. Meist kommen die aus den 60er und 70er Jahren. Ausnahme: Für „Django Unchained“ wurden erstmals Stücke aktueller Interpreten verwendet, zum Beispiel von RZA.

Tarantino will sein Leben mindestens bis zu seinem 60. Geburtstag dem Filmemachen widmen. Danach möchte der vierfache Oscar- und Golden-Globe-Preisträger sein Wissen und seine Erfahrungen im Business niederschreiben. Wir wünschen Quentin Tarantino dafür alles Gute!

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