Robert Wyatt wird 70

Robert WyattRobert Wyatt

Nicht ganz gerade klingt Robert Wyatts Stimme, ein unebenes Falsett, das an seinen brüchigen Stellen Emotionen freilegt. Eine besondere Stimme, die viele Fans hat. Brian Eno, Björk und Alexis Taylor von Hot Chip gehören dazu. Mit denen hat Robert Wyatt auch bereits zusammengearbeitet.

Der am 28. Januar 1945 geborene Wyatt war Mitte der 60er in der Musikszene Canterburys aktiv. Hier lebten Prog und Psychedelic Rock, experimentelle Musik und Fusion auf. Wyatt spielte für einige Jahre bei Soft Machine an der Seite von Kevin Ayers. Er war an den drei ersten Alben der Band beteiligt, die wegweisend für viele Musikerinnen und Musiker der Zeit waren.

Im Sommer 1973 fiel Robert Wyatt bei einer Party aus dem vierten Stock, seither ist er von der Hüfte abwärts gelähmt. Die körperliche Einschränkung hielt ihn nicht vom Musikmachen ab. Ein Jahr nach dem Unfall erschien Wyatts vielgelobtes Debüt „Rock Bottom“, das auch heute noch regelmäßig in Bestenlisten auftaucht.

Das Album „Nothing Can Stop Us“ von 1982 entstand in der Zeit der Thatcher-Regierung. Mit Covern ausgewählter politischer Songs machte Wyatt, der schon immer links auftrat, damals ein deutliches Statement. Der Song „Shipbuilding“, der von Elvis Costello und Clive Langer geschrieben wurde, setzt sich beispielsweise kritisch mit dem Falklandkrieg auseinander.

Erst 2014 wurde es um Robert Wyatt ruhig. Er gab bekannt, fortan keine Musik mehr machen zu wollen. In den Vorjahren ist er vielen Aktivitäten nachgegangen, hat zum Beispiel eine Ausgabe des Londoner Meltdown-Festivals kuratiert und 2010 das Album „For The Ghosts Within“ herausgebracht, eine Kollaboration mit Gilad Atzmon und Ros Stephen, bei der sie Jazz, Pop und Avant-Garde verbinden.

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