15.07.: "Scheiße. Ist Walser. Müssen wir machen."

Es ist ja nicht so, dass man schon genügend Probleme mit analogen Drogen hätte. Jetzt muss man sich auch noch vor „digitalen Drogen“ in Acht nehmen. Mit diesen Audiodateien, die beim „Zuhörer einen drogenrauschartigen Rauschzustand hervorrufen“, ködern skrupellose Webanbieter Jugendliche, ist diesem Pressetext zu entnehmen, den die De:Bug gefunden hat. Es gibt sogar Belege dafür, wie groß die Bedrohung ist: eine „Vielzahl an Beiträgen auf dem populären Videoportal YouTube, auf denen Teenager beim Konsum der ‚digitalen Dröhnung‘ zu sehen sind.“ Es wird also sicher nicht mehr lange dauern, bis dieses Phänomen aus den USA herüberschwappt.

Was schon vor einiger Zeit schwappte, sind die Bücher und Filme und das Fantum bezüglich der Twilight-Saga. Ob nun „klassische Romanze“ im Stile von Jane Austen oder doch nur Botschafter „evangelikaler Moralvorstellungen“ samt „kastrierte[m] Vampir“, darüber wird sich in der SZ anlässlich des heute in Deutschland startenden dritten Teils der Reihe gestritten.

Die ist aber nicht der einzige interessante Filmstart, der diesen Monat ansteht. Christoph Nolans „Inception“ gehört sicher auch dazu und wird sich auch musikalisch lohnen, denn Johnny Marr arbeitete zusammen mit Hans Zimmer am Soundtrack. Gestern traten die beiden samt Orchester nach der Premiere des Films in Los Angeles auf, schreibt der NME und hat auch ein Video dazu. Trotzdem liest es sich ein wenig merkwürdig, wenn dort von Johnny Marr, dem Gitarristen von The Cribs, die Rede ist.

„Fucking brilliant“, so könnte man die frühere Band von Johnny Marr beschreiben. Diese Worte wählte auch Bono, als er 2003 den Golden Globe live und zur besten Sendezeit überreicht bekam. Zusammen mit der entblößten Brust Janet Jacksons beim Superbowl 2004 war dies mit der Auslöser für die strikte TV-Zensur in den USA. Diese „amtlich verordnete Prüderie“ der Bush-Ära könnte aber bald vorbei sein, schreibt die SZ. Es klagt ausgerechnet der sehr republikanische Fernsehsender Fox gegen die FCC, die Amerikanische Aufsichtsbehörde für Rundfunk und Fernsehen, denn die von ihr erlassenen „Regeln seien viel zu ‚vage'“.

Ebenfalls vor Gericht steht das Kulturmagazin Perlentaucher. Dieses veröffentlichte und lizensierte Zusammenfassungen von Rezensionen der Süddeutschen Zeitung und der FAZ. Die Entscheidung des Bundesgerichtshof wird mit einiger Spannung von der Verlagswelt, Internetnutzern und Urherberrechtsexperten erwartet. Welche Folgen das Urteil für die „Zitier- und Weitererzählmaschine Internet“ hat, könnt Ihr in diesem Artikel des Tagesspiegels lesen.

Dass es die Süddeutsche Zeitung auch ohne Gerichtsprozesse gerade schon schwer genug hat, legt ein Artikel in der taz nahe. Die wundert sich, ähnlich wie wir uns in der Presseschau vom 10.07., über Martin Walsers Brief an Bastian Schweinsteiger. Aber ist eben Walser.

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Diskussionen

0 Comments
  1. posted by
    16.07.: Der Preis des Erfolges : ByteFM Magazin
    Jul 16, 2010 Reply

    […] den Preis des Erfolges spricht auch Muse-Bassist Chris Wolstenholme mit dem NME. Wie schon in der gestrigen Presseschau erwähnt startete der dritte Teil der Twilight-Saga in den deutschen Kinos. Für die musikalische […]

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