Portishead – „The Rip“

Track des Tages: Portishead – „The Rip“

Beth Gibbons, Sängerin von Portishead (Foto: José Goulão CC BY-SA 3.0, from Wikimedia Commons)

Wenn Ihr heute nur einen Song hört, dann diesen: Egal ob brandneu, historisch relevant oder einfach toll. Mit unserem Track des Tages stellen wir Euch täglich einen hörenswerten Song vor.

Heute vor 25 Jahren starb einer der größten Innovatoren der elektronischen Musik: Lew Sergejewitsch Termen, in den USA bekannt unter dem Namen Leon Theremin. Bevor der in St. Petersburg geborene Erfinder und Physiker mit seinen Schwingungsmembran-Mikrofonen die Spionage-Technologie revolutioniert, entwickelte er in den frühen 20er-Jahren das Theremin – eines der ersten massenproduzierten elektronischen Musikinstrumente. Mithilfe von zwei Antennen und dem elektromagnetischen Feld des menschlichen Körpers lassen sich mit dem Instrument sirenenhafte Töne erzeugen, die allein mit Handbewegungen kontrolliert werden.

Geisterhaftes Heulen

Als Theremin am 3. November 1993 im Alter von 97 Jahren starb, hatte sein Instrument schon lange den Weg in die Pop-Musik gefunden. Brian Wilson verewigte sein Heulen in „Good Vibration“, Led-Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page verwendete es in der kakophonen Bridge von „Whole Lotta Love“.

Auch Portishead waren von dem Theremin angetan. Die Trip-Hop-Institution aus Bristol benutzte es aber nicht als Chaos-Instrument, sondern spielte stattdessen die körperlose Unheimlichkeit des Theremins aus. Besonders gut funktioniert das in der Ballade „The Rip“: In den ersten zwei Minuten des Songs wird Beth Gibbons schmerzerfüllte Stimme fast ausschließlich von einer gezupften Ukulele begleitet, während im rechten Kanal ein leises Theremin geisterhaft vor sich hin singt. Ein gleichzeitig wunderschöner wie beklemmender Song, meisterhaft abgerundet durch Theremins Erfindung.

„The Rip“ erschien 2008 auf „Third“, dem dritten Album von Portishead. Hört Euch unseren Track des Tages hier an:

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Diskussionen

1 Kommentar
  1. posted by
    Gene
    Nov 4, 2018 Reply

    Brian Wilson nutzte das theremin bereits viel früher auf dem Album Wild Honey im gleichnamigen Song Wild Honey, danach auf good Vibrations und später nochmals auf dem Album surfs Up bei dem Song studen Demonstration time. Gruß aus Dresden.

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