Holly Herndon, eine der Nominierten der diesjährigen VIA – VUT Indie Awards
Eine Erkenntnis des Streamingzeitalters ist folgende: Es gibt wirklich sehr, sehr viel Musik! Rund 80 Prozent der Neuveröffentlichungen, die jedes Jahr in die Welt gesetzt werden, stammen dabei von unabhängigen KünstlerInnen. Im Vergleich zu den großen Majorlabel-Produktionen, die einen Großteil der restlichen Menge ausmachen, sind diese unsichtbar. Der VUT (Verein unabhängiger Musikunternehmen e. V.) arbeitet seit über 25 Jahren daran, genau diese KünstlerInnen ins Rampenlicht zu holen. Eine seiner Maßnahmen: Der VIA-Preis (kurz für VUT Indie Awards), der dieses Jahr zum siebten Mal verliehen wird.
13 Acts hat der Verein, zu dem rund 1.300 Labels, Verlage, Vertriebe, ProduzentInnen und KünstlerInnen gehören, dieses Jahr nominiert. „Gerade in Zeiten, in denen Klick- und Followerzahlen vorgeben, Relevanz und Qualität zu definieren und sich KünstlerInnen immer wieder neuen Bedingungen anpassen müssen, um ihre Reichweite zu vergrößern, ist es umso wichtiger, den großartigen Beiträgen von unabhängigen KünstlerInnen eine Bühne zu geben“, sagt VUT-Vorstandsvorsitzende Désirée Vach.
Radikal unabhängig
Wenn es um radikal unabhängige Musikveröffentlichungsstrategien (sowie radikale Musik im Allgemeinen) geht, gibt es in Deutschland nur wenige Acts, die Gewalt das Wasser reichen können. Die Band von Ex-Surrogat-Mitglied Patrick Wagner und Helen Henfling sowie dem liebevoll „DM1“ getauften Drumcomputer veröffentlicht seine Musik größtenteils auf Kassette. Selbst wenn ihre Noise-Rock-Eskapaden sich nicht sowieso schon dem konventionellen Musikmarkt verweigern würden, würde ihre kompromissloser DIY-Ansatz sein Übriges tun. Gewalt sind bei den VUT Indie Awards in der Kategorie „Beste_r Newcomer_in“ nominiert – neben Acts wie der Retro-Pop-Künstlerin Alice Merton, der Indie-Rock-Gruppe Neufundland und der Soul-Rock-Formation Wargirl.
In der Kategorie „Bester Act“ treten drei KandidatInnen an: das Schweizer Genre-Chamäleon Sophie Hunger, das Stuttgarter Post-Punk-Trio Die Nerven und Apparat, das Electronica-Projekt des Künstlers Sascha Ring. Letzterer wurde für seine „LP 5“ auch für das „Beste Album“ nominiert – neben „Mea Culpa“ von Bilderbuch und „Knock Knock“ von DJ Koze (2018 übrigens das ByteFM Album des Jahres). Eine weitere Kategorie trägt den Titel „Bestes Experiment“, für das unter anderem Holly Herndons kopfverdrehender Song „Godmother (feat. JLin)“ nominiert ist – co-komponiert von einer von ihr erschaffenen künstlichen Intelligenz namens „Spawn“.
Wer die VUT Indie Awards mit nach Hause nehmen wird, wird sich am 19. September 2019 entscheiden – dann werden die PreisträgerInnen im Rahmen der VUT Indie Days auf dem Hamburger Reeperbahn Festival bekannt gegeben.
ByteFM präsentiert die VIA – VUT Indie Awards in diesem Jahr und verlost unter allen Mitgliedern im Förderverein „Freunde von ByteFM“ Gästelistenplätze für die Preisverleihung. Wenn Ihr gewinnen wollt, hinterlasst einfach bis zum 15. September 2019 unter diesem Beitrag einen Kommentar. Die Gewinnerinnen und Gewinner benachrichtigen wir rechtzeitig per E-Mail.
Diskussionen
10 CommentsTorben
Sep 3, 2019Gewalt geht mir auf die Nerven.
Joackim
Sep 4, 2019Liebes Byte.fm Team, ich würde mich sehr über eine Einladung freuen. Gut, dass es die VIA AWARDS gibt, denn so werden in einem angemessenen Rahmen die KünstlerInnen für ihre Arbeit geehrt. Ich mag gerne diese KünstlerInnen und kann so Musik hören, die aus dem Einerlei herausragt. Toll, macht weiter so 🥰
Michael
Sep 4, 2019Wenn ich es auf die Gästeliste schaffe werde ich ein besserer Mensch, versprochen!
Lutz Pankow
Sep 6, 2019Sophie Hunger ist mein persönliches Highlight 2019!
lenor
Sep 9, 2019i love rbf
Julian Peschka
Sep 9, 2019Das klingt mehr als spannend! Habe richtig Bock
Lena
Sep 10, 2019I Love RBF
Lena Federauer
Sep 11, 2019indie for ever 🙌🏼☺️
Feline Schwickerath
Sep 15, 2019Uih! Ein Viva auf den Via Vut Award! Ich hoffe, Sophie Hunger kommt?!
Lino Ventura
Sep 15, 2019David gegen Goliath – wir brauchen mehr Unterstützung für die Indies!