Wortspiele aus dem Hardcore-Kontinuum: JME

Foto des Londoner Rappers JME, dessen Stück „You Know“ heute unser Track des Tages ist. Inspiration holt sich der Beat für JMEs Wortspiele aus dem Hardcore-Kontinuum.

JME

Wortspiele aus dem Hardcore-Kontinuum sendet der Ostlondoner Rapper JME in seinem Track „You Know“ von seinem Album „Grime MC“. So selbsterklärend dieser Albumtitel erscheinen mag, wirft der Beat von Producer Blay Vision die Genrefrage auf. Ob das überhaupt noch Grime ist, worüber der in Hackney geborene MC seine Reime speit. Vielleicht ist es bei dem moderaten Tempo doch eher UK Drill? Oder Trap? Im Zweifel kann man alles und seine Mutter als Trap bezeichnen. Man muss es nur wollen. Aber vielleicht beschreibt keine etablierte Bezeichnung für HipHop-Subgenres unseren Track des Tages treffend.

Ein Rap-Track steht und fällt letztlich mit der Kreativität und den technischen Skills der Person, die das Mikro vor dem Mund hat. Doch darum muss man sich bei JME keine Sorgen machen. Wenn es darum geht, die Hörer*innen mit Eloquenz an seine Lippen zu heften, ist JME ein Magnet. In der Hinsicht steht er seinem großen Bruder Skepta in nichts nach. Eine Bank für Reime, Sprachbilder und Bedeutungsebenen. Bei denen man mehrfach hinhören und immer wieder Neues entdecken kann. Vieles ist in seiner Britishness schwer übersetzbar wie beispielsweise dieses Wortspiel zwischen IT-Vokabular und Straßenslang: „I got caps on lock so I don’t get shift.“

Musikalische Inspiration holt sich das Beatfundament für JMEs Wortspiele aus dem Hardcore-Kontinuum, das aus der 1987er-Acid-House-Euphorie geboren wurde. Aus ihm wurden Genres wie Drum & Bass oder Dubstep geboren. Es ist der Grund, warum britische Breakbeat-Genres erst einmal anders klingen als US-amerikanische, bevor die Musik, wie es in ihrer Natur liegt, Ländergrenzen überschreitet.

Der Track „You Know“ ist die fünfte und jüngste Videoauskopplung von JMEs letztjährigem Album „Grime MC“ und heute unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an:

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