Zum 10. Todestag von Elliott Smith

Elliott SmithElliott Smith

Elliott Smith, eigentlich Steven Paul Smith, ist bekannt für seine sanfte Stimme und seine melancholischen Songs. In seiner Kindheit in den 70ern in Texas hatte er es nicht leicht. Sein Stiefvater machte ihm das Leben schwer. Mit 14 zog er zu seinem Vater, der ihm die Musik näher brachte. Einige Jahre zuvor hatte er ihm eine Gitarre geschenkt. In der neuen Stadt fand Smith Freunde, mit denen er begann, in Bands zu spielen. Leider machte er hier auch Bekanntschaft mit Alkohol und anderen Drogen.

Dennoch brachte er die Schule und das College zielstrebig hinter sich. Mit einem Abschluss in Philosophie begann er, sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten. Daneben widmete er sich der Musik. Anfang der 90er gründete er mit Freunden die Band Heatmiser, auf die das Majorlabel Virgin aufmerksam wurde. Ehe ihr Debüt „Mic City Sons“ dort erscheinen konnte, löste sich die Band jedoch auf.

Ein Grund dafür war, dass Steven, der sich mittlerweile Elliott Smith nannte, auch solo Musik machte und damit mehr Zuspruch erhielt als Heatmiser. Seine damalige Freundin überzeugte ihn davon, ein paar Songs, die er aufgenommen hatte, an ein Label zu schicken. Zu seiner Überraschung wollte das nicht nur eine Single, sondern alle acht Stücke veröffentlichen. Elliott Smiths Debüt „Roman Candle“ erschien 1994.

Schon ein Jahr später folgte „Elliott Smith“, diesmal bei dem renommierten Indielabel „Kill Rock Stars“ aus Olympia. Die Songs von Elliott Smith drehten sich von Anfang an um schwere Themen wie Depression und Drogensucht, zum Beispiel „St. Ides Heaven“ und „Needle In The Hay“. Letzteres verwendete Regisseur Wes Anderson in einer Suizidszene in „The Royal Tenenbaums“. Verschiedene Süchte begleiteten Smith sein Leben lang, doch er hielt immer an der Musik fest.

Einem breiten Publikum bekannt werden sollte der Musiker im Jahr 1998. Gus Van Sant, der Smith aus Portland kannte, wollte einige Songs von ihm für den Soundtrack von „Good Will Hunting“. Das Lied „Miss Misery“ wurde 1998 für einen Oscar nominiert und Elliott Smith trat damit bei der Zeremonie auf.

Der Oscar ging an Céline Dion für „My Heart Will Go On“, nichtsdestotrotz gab die Nominierung der Karriere von Elliott Smith einen Schwung. 1998 erschien „XO“. Keins seiner Alben verkaufte sich mehr als dieses. Doch mit Smiths Gesundheit ging es bergab. Er litt verstärkt unter Depressionen und versuchte, sich umzubringen. Zwischendurch stabilisierte sich der Musiker dank seiner Freunde wieder, doch als er im Jahr 2000 mit „Figure 8“ auf Tour war und so schien, als hätte er sich gefangen, verfiel er dem Heroin. Er litt sehr darunter, hatte paranoide Episoden und brach mit seinem Label.

Keine Entziehungskur konnte ihn auf Dauer heilen. Doch obwohl sein Leben einem ständigen Auf und Ab glich, ging er wieder ins Studio. Auch für den Film „Thumbsucker“ nahm er zwei Lieder auf, beides Cover: „Thirteen“ von Big Star und „Trouble“ von Cat Stevens. Seine Musik wurde lauter und rauer, doch er blieb dem Folk treu. Sein letztes Album „From A Basement On A Hill“ sollte er jedoch nie fertig stellen.

Nach einem Streit mit seiner Freundin Jennifer Chiba am 21. Oktober 2003 soll er sich selbst unter der Dusche erstochen haben. Chiba fand ihn nachdem sie einen lauten Schrei aus dem Bad vernommen hatte und rief den Notarzt. Doch der konnte nur noch Smiths Tod feststellen. Elliott Smith hinterliess einen kurzen Abschiedsbrief, doch es ist bis heute umstritten, ob er sich umgebracht hat oder ob Chiba etwas mit seinem Tod zu tun hatte.
„From A Basement On The Hill“, an dem Smith über vier Jahre gearbeitet hatte, erschien ein Jahr nach seinem Tod.


 

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