Zum 10. Todestag von Robert Palmer

Robert Palmer (Foto: Nathan Callahan)

Tiefroter Lippenstift und dunkler Lidschatten haben die Karriere von Robert Palmer beflügelt. Nicht etwa als Zierde auf seinem Gesicht, sondern auf denen von Models, die die Videos zu Palmers Songs „Addicted To Love“ und „Simply Irresistible“ bekannt gemacht haben. Sie treten in Funktion als Musikerinnen und Tänzerinnen gewissermaßen als starke Accessoires von Palmer auf und brachten ihm sein Image als „Ladies’ Man“ ein. Mit „Addicted To Love“ war Robert Palmer das erste Mal im großen Stil kommerziell erfolgreich. Die Single vom Album „Riptide“ kletterte im Jahr 1986 auf Platz 1 der US-Charts. Palmer erhielt dafür einen Grammy.

Die ersten Schritte in Richtung Musik hatte der gebürtige Engländer mehr als 20 Jahre zuvor unternommen. Bereits als Teenager sang er bei The Mandrakes. 1969, als Palmer 20 war, stieß er zu The Alan Bown Set – einer Band, die ihre ursprüngliche Energie vom Jazz und Blues nahm und davon ausgehend psychedelische Gefilde erkundete. Alle Mitglieder legten später erfolgreiche Karrieren im Musikgeschäft hin, John Helliwell und Dougie Thomson beispielsweise als Teil von Supertramp.

Robert Palmer blieb sein Leben lang ein eklektischer Musiker, verschiedene Stile trieben ihn um. Ein wichtiger Einfluss war seine Zeit bei Dada, einer 12-köpfigen Jazz-Fusion-Band. Die existierte nur ein Jahr, wird jedoch von Fans des Genres immer wieder neu entdeckt. Im Alter von 25 Jahren unterschrieb Robert Palmer einen Vertrag bei Island und legte damit den Grundstein für seine Solokarriere. Sein Debüt „Sneakin’ Sally Through the Alley“ war tief im Funk und R ’n’ B verwurzelt. Mit den Nachfolgern „Pressure Drop“ und „Double Fun“ entdeckte Palmer die Sleekness von Disco und die positiven Vibes von Reggae für sich. Letzteres mag daher rühren, dass der Musiker Mitte der 70er-Jahre nach Nassau auf die Bahamas umgesiedelt ist.

Doch er war nicht all die Jahre solo unterwegs. 1983 wurde Robert Palmer Mitglied bei The Power Station, der neuen Band von John und Andy Taylor, die zuvor bei Duran Duran gespielt hatten. Die Supergroup wandte sich ganz dem breiten Rock zu. „Some Like It Hot“ aus dem Jahr 1985 war ihr größter Hit. Palmer sehnte sich jedoch bald wieder danach, allein an Musik zu arbeiten. Er verließ die Band nach nur einem gemeinsamen Live-Auftritt und nahm 1985, unter Beteiligung einiger Mitglieder von The Power Station, sein achtes und erfolgreichstes Album „Riptide“ auf.

Ende der 80er zog Robert Palmer in die Schweiz, da ihm das Leben auf den Bahamas zu gefährlich wurde. „Riptide“ folgten sechs weitere Soloalben. Auch mit The Power Station veröffentlichte er eine zweite Platte. 2003 erschien „Drive“. Palmer erlitt auf der Promotour zu diesem Album einen Herzinfarkt. Am 26. September desselben Jahres starb er in einem Krankenhaus in Paris. Der britische Musiker wurde 54 Jahre alt.

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