Zum 5. Todestag von Miriam Makeba

„Mama Africa“, so wurde Miriam Makeba oft genannt. Die Südafrikanerin erlangte mit ihrer Stimme und ihrem Engagement gegen das Apartheid-Regime in Südafrika Weltruhm.

Makeba wurde 1932 als Zenzile Miriam Makeba in Johannesburg geboren. Die ersten sechs Monate ihres Lebens verbrachte sie im Gefängnis, da ihre Mutter – eine Heilerin vom Volk der Swazi – kurz nach Makebas Geburt für das Verkaufen von Bier verhaftet wurde.

Zur Musik fand Miriam Makeba in der Grundschule. Dort wurde sie Mitglied des Chores. Als junge Frau kam sie in Kontakt mit der Musikszene von Pretoria. Erst sang sie bei einer Jazzband namens Manhattan Brothers, dann gründete sie The Skylarks. Die Gruppe kombinierte traditionelle südafrikanische Musik mit Jazz. Makebas Single „Pata Pata“ machte sie 1956 schlagartig in Südafrika bekannt.

Der Regisseur Lionel Rogosin wurde auf die Sängerin aufmerksam und bat sie um einen Cameo-Auftritt in seinem Film „Come Back, Africa“, der sich gegen die Apartheid richtete. „Come Back, Africa“ gewann den Spezialpreis der Jury bei den Filmfestspielen von Venedig im Jahr 1959. Für Makeba, die zur Premiere angereist war, öffnete sich auf einmal die ganze Welt.

Ein Jahr später traf sie in London Harry Belafonte, der ihr half, in den USA Fuß zu fassen. Im gleichen Jahr erschien ihr erstes Album bei RCA. Daraufhin wurde Makeba in Südafrika ihr Pass aberkannt und sie blieb in den Staaten, wo ihre Musik sehr gut ankam. 1962 wurde Makeba sogar eingeladen, bei Präsident Kennedys Geburtstagsparty zu singen. Und vier Jahre später erhielt sie zusammen mit Belafonte einen Grammy für das Album „An Evening with Belafonte/Makeba“, auf dem sie Lieder verschiedener südafrikanischer Stämme singt, u. a. von den Zulu, Sotho und Xhosa.

„Pata Pata“, das Lied, das sie in ihrer Heimat bekannt gemacht hatte, wurde in den späten 60ern auch in den USA ein Hit. Doch Makeba sollte es nicht für lang gut in den Staaten haben. Ihre Hochzeit mit Stokely Carmichael, einem Black Panther-Aktivisten, schadete ihrem Image. Ihre Touren wurden abgesagt und ihre Plattenverträge gekündigt. Daraufhin zog Makeba mit ihrem Mann nach Guinea, wo sie zur UN-Delegierten ernannt wurde. Für ihr Engagement erhielt Miriam Makeba 1986 den Dag Hammarskjöld-Friedenspreis.

Makeba trat in den folgenden Jahren überall auf der Welt auf, spielte Tourneen in Asien, Europa und Afrika, doch machte einen Bogen um die USA. Das änderte sich als sie Mitte der 80er auf Paul Simon traf. Er bat sie darum, ihn auf der Tour zu seinem Album „Graceland“ zu begleiten, die auch durch die Staaten führte.
Auch nach Südafrika sollte sie zurückkehren. Im Jahr 1990 hob Frederik Willem de Klerk nach internationalem Druck einige wesentliche Gesetze auf, die als Grundlagen der Apartheid galten, und veranlasste die Freilassung von Nelson Mandela, der vier Jahre später der erste schwarze Präsident von Südafrika wurde.
Am 10. Juni 1990 reiste Makeba das erste Mal nach 30 Jahren wieder in ihre Heimat.

Auch mit über 60 Jahren blieb sie politisch und musikalisch sehr aktiv. 1991 erschien ihr Album „Eyes On Tomorrow“, an dem sie unter anderem mit Dizzy Gillespie und Nina Simone gearbeitet hatte. Im Jahr 2005 startete Makeba ihre letzte Welttournee anlässlich ihres Albums „Reflecting“, im Alter von 73 Jahren.
Sie engagierte sich außerdem für viele Zwecke in ihrer Heimat, trat für Frieden und eine bessere Gesundheitsversorgung- und aufklärung, insbesondere hinsichtlich HIV, ein.

Am 9. November 2008 trat Miriam Makeba in Italien bei einem Konzert für Roberto Saviano auf.
Nach ihrem Auftritt erlitt Makeba einen Herzinfarkt. Sie starb in der Nacht zum 10. November.

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