Brenda Lee auf dem Cover der Compilation „The Brenda Lee Story“
Zwischen Soul und Pop bewegt sich unser heutiger Track des Tages. 1967 war ja nicht nur psychedelischer Hippiekram, Experimente und Aufbrüche zu neuen Ufern. Und nicht alles, was dieses popgeschichtlich vielleicht wichtigste Jahr an toller Musik hervorbrachte, entstand in einem revolutionären Geist. Manches war eben einfach Pop. Die coolen Kids im subkulturellen Aufbruchsgeist mögen nicht viel übrig gehabt haben für traditionelle Popsongs. Für die Fortführung einer Tradition wohlklingender Musik. Das war es ja, was sie cool machte. Wenn man nun jedoch auf diese Zeit zurückblickt, lohnt es sich auch, abseits der Gegenkulturen zu schauen. Denn die sind mittlerweile pophistorischer Mainstream.
Brenda Lee sah sich eigentlich eher als Country-Sängerin. Was nahe liegt, wenn man wie sie in den US-amerikanischen Südstaaten der 1940er-Jahre geboren wurde. In Atlanta, Georgia nämlich, wo sie schon als Dreijährige anfing, mit ihrem Gesang Geld und Süßkram zu verdienen. Noch nicht professionell, sondern immer dann, wenn Familienangehörige sie auf den Ladentisch des örtlichen Süßigkeitenladens stellten. Entgegen ihrem Selbverständnis nahm die breite Öffentlichkeit Lee eher als Pop- und Rock-’n‘-Roll-Sängerin wahr. Einer der größten Stars aus letzterem Genre war Eddie Cochran, bis er 1960 tödlich verunglückte. Den fatalen Autounfall überlebte seine Verlobte Sharon Sheeley. Sheeley hatte einen seiner größten Hits, „Somethin‘ Else“ geschrieben. Neben zahlreichen weiteren Songs für andere Künstler*innen. Unter anderem „My Heart Keeps Hangin‘ On“, das in der Version von Brenda Lee heute unser Track des Tages ist. Ein Song zwischen Soul und Pop, der noch heute auf der Tanzfläche funktioniert.
Sharon Sheeley wurde am 4. April 1940 im kalifornischen Newport Beach geboren und starb im Jahr 2002. Heute wäre ihr 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass ist ihr Stück „My Heart Keeps Hangin‘ On“ in der Version von Brenda Lee heute unser Track des Tages. Hört ihn Euch hier an: