Move D – „Pandemix Live Jams Vol. 1“ (Rezension)

Bild des Albumcovers von „Pandemix Live Jams Vol. 1“ von Move D

Move D – „Pandemix Live Jams Vol. 1“ (Source Records)

7,9

Wenn rückblickend über diese ganze Sache nachgedacht wird, dann war da zuallererst das Seilbahnvideo. Sieben Minuten, bergab, runter nach Verbier, Move D mit Selfiestick und FFP2-Maske. Nebel, Sonne, Licht, Holzhäuser, Berge und dazu ein Sound, der wie gemacht dafür scheint: nebelig, nervös, majestätisch, ambient, von großer Faszination. Und dann hat sich irgendwann angedeutet, dass da eine Reihe von EPs ansteht. Zusätzlich wird das seit 16 Jahren brachliegende, legendäre Label von David Moufang (so heißt Move D bürgerlich) und Jonas Grossmann wiederbelebt. Bei Source Records erschien 1994 „Kunststoff“ von Move D, bis heute ein Meisterwerk. Und bei Source ist jetzt der erste von insgesamt vier Teilen von Moufangs „Pandemix Live Jams“ erschienen – digital und als streng limitierte Colour-Vinyl-Edition.

Wie Move D ging es ja vielen DJs, die in vorpandemischen Zeiten jedes Wochenende im Flugzeug saßen: Marcus Worgull beispielsweise hat mit Tennis und Yoga angefangen und wundert sich bis heute darüber. Und Move D hat über seinen Facebook-Livestream stundenlang Tonnen von Vinyl aufgelegt und darüber hinaus offenbar unglaublich viel Musik produziert, wie das Seilbahnvideo zeigt und eben auch die Viererserie der „Pandemix Live Jams“.

Ein Bett im Hochbeet?

Auch der moufangsche Humor kommt nicht zu kurz auf dieser EP, was schon beim Opener von Vol. 1 deutlich wird: „Unsocial Distancing“ kommt mit einer nervösen Pianoline, typischen Klicks, sehr typischen kleinen Nuancen und einer Unaufgeregtheit, die so nur Move D beherrscht. „Ston´d“ ist dann hingegen House-Musik wie sie im Buche steht: klassisch, nach vorne, clubtauglich, oldschool und new school gleichzeitig. „On The Kerrier District Line“ ist sehr offen, fast balearisch und trotzdem ist es sofort zu erkennen, wer für diesen Track verantwortlich ist.

Zum vierten Titel der EP muss erwähnt werden, dass der Autor dieser Zeilen noch nie ein großer Fan von Ambient-Musik war und doch ist „F*cked In A heartbeat“ ein sehr faszinierendes, driftendes, leises, stilvolles Stück Musik. Und auf Vol. 2, 3 und 4 – diese erscheinen nun peu à peu – sollte man alleine schon wegen so wunderbarer Titel wie „Ein Bett im Hochbeet“ gespannt sein.

Veröffentlichung: 4. März 2022
Label: Source Records

Bild mit Text: Förderverein „Freunde von ByteFM“

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