Als hätte Kate Bush Understatement und Soul für sich entdeckt oder als wäre Erykah Badu im Soundtrack von „Drive“ gelandet: The Seshen bringen auf „Flames & Figures“ coolen R&B, sinnlichen Soul und unbekümmerte und verspielte Synth-Pop-Melodien zusammen.
Bei Kate Tempest wird das Private immer politisch mitgedacht. Frust, Einsamkeit und Ärger in den unteren Gesellschaftsschichten setzt sie mit prägnanter Lyrik in einen größeren Kontext. Das ist Thema bei ihrem Roman, ihren Gedichtbänden, ihren Theaterstücken.
Auf „Welt In Klammern“ fusioniert All Diese Gewalt (Max Rieger von Die Nerven) seinen disruptiven Punk-Ansatz mit synthielastigem Ambient und schafft so spannende Brüche.
Ein weiteres Highlight in Sachen Retro-Rocksteady erblickt das Licht der Welt. Nachdem Jr. Thomas & The Volcanos mit ihrem Album „Beware“ im letzten Jahr völlig überraschend schön einschlugen, legen The Frightnrs nun ihr Album „Nothing More To Say“ bei Daptone Records vor.
Vor Kurzem hießen Preoccupations noch Viet Cong, doch außer dem Namen hat sich nicht viel geändert. Zum Glück! Auf ihrem zweiten Album arbeitet die kanadische Band mehr mit Spannungsbögen. Ihr Post-Punk schlingert aber schön düster wie gewohnt daher, und auch die Portion schillernder New Wave...
Ein präpariertes Vibrafon, verbunden mit Ambient-Klängen und elektronischen Effekten – das macht die Musik von Masayoshi Fujita & Jan Jelinek aus. „Schaum“, das aktuelle Album der beiden, klingt nach rauschhafter Wassermusik, schwülem Fiebertraum und exotischem Dschungelabenteuer zugleich.
„Calico Review“ spannen einem Allah-Las die metaphorische Hängematte auf, die zum spätsommerlichen Sinnieren einlädt. Zwischen Slacker und Psychedelic Rock beschwört die Band aus Los Angeles wohlige, hypnotisierende Melodien.
Angel Olsen kombiniert auf „My Woman“ Pop-Posen mit ihren verwunschenen, unnachgiebigen Folksongs. Dazu etwas Rock ’n’ Roll und vibrierender Gesang – das Album klingt auf bezaubernde Weise aus der Zeit gefallen.
Auf „Between Waves“ verlieren sich The Album Leaf in schönen Bögen, in sanften Post-Rock-Ambient-Kombinationen. Der Funke will allerdings nicht überspringen, die Songs drehen sich zu sehr im Kreis.
Die Band Exploded View ist um die faszinierende, kühle Sängerin Anika herum entstanden. Zwischen Post-Punk und Minimal Wave erzeugt ihr Debüt einen gespenstischen Sog hinab in betörende Tiefen.
Kalifornien ist die Wiege des sonnengetränkten Psychedelic Pop. Morgan Delt gibt der mit seinem leichtfüßig verschlungenen Album „Phase Zero“, das bei Sub Pop erscheint, noch mehr Gewicht.
Mit „Jalousie“ dreht die Band Messer ihren eigenen Film Noir. Die Rollen spielen heulende Post-Punk-Gitarren, drückende Bässe, unheimliche Orgelklänge und der kühle, direkte Gesang von Hendrik Otremba. Mit ihrem dritten Album legen Messer eine Gratwanderung zwischen Resignation und Angriffslust hin.
Auf ihrem letzten Album „Last War“ hat Haley Bonar die Tür für mehr rockige Eingängigkeit und Intensität geöffnet. Mit „Impossible Dream“ stößt sie die ganz auf und packt ihr am Folk geschultes Songwriting in ein kraftvolles, ergreifendes Gewand.
Im straighten Baukasten des Indie-Rock bändigen Wild Beasts ein reizendes Potpourri aus Synthpop, Disco und Funk. „Boy King“ ist ein schwer betörendes Unterfangen.
Als Kassettenaustausch begann in den 80ern die Freundschaft von Nonkeen. Heute haben sie zwischen Drone-Flächen, modernen Jazz-Interpretationen, beherzten Post-Rock-Auswüchsen und elektronischen Plucker-Experimenten ihre Comfort Zone gefunden.
Liebliche Töne, gespeist aus Schleiern von Tropicalismo und Baroque-Pop, vereinen JaKönigJa auf ihrem neuen Album „Emanzipation Im Wald“ mit berückenden, freien, scheinbar schwebenden Texten.
Mit „Love & Hate“ legt Michael Kiwanuka ein bodenständiges und bewegendes Album vor, das zwischen der Brillanz von Retro-Soul und dem Trost von altem Roots Rock und Folk hin und her schwelgt.