Die Gründe der Beschwerde werden mit den Jahren nicht weniger. Auf „Form Und Zweck“ machen das Human Abfall mit ihrem harten Post-Punk in aller Dringlichkeit deutlich. Montage in Dresden, die Bequemlichkeit der Privilegierten, Terror im Alltag werden im Stakkato besprochen.
Bei Pampa Records gibt es positive Vibes im 4/4-Takt. Das Berliner Label, geführt von DJ Koze und Marcus Fink, vereint auf seinem ersten Sampler zurückhaltend lässige, entspannt fließende Tracks. Neben Stamm-Pampas wie Isolée und Axel Boman sind hier auch kleine Stars wie Jamie xx zu hören.
Auf „Hold/Still“ zelebrieren Suuns das Ungewisse. Gitarre, Bass und Drums werden durch Effekte gejagt, verfremdet, mit Glitches durchsetzt. Klassische Songstrukturen machen Platz für repetitive, technoide Arrangements.
Textlich trocken, musikalisch dramatisch - das ist „The Hope Six Demolition Project“, das neunte Album von PJ Harvey. Trostlose Impressionen aus Afghanistan, dem Kosovo und den USA packt Harvey in aufwühlende Rock-Arrangements und spickt diese mit Blues, Gospel und Spirituals.
Eine vage Stimmung zwischen Fernweh, Melancholie und Nostalgie in Musik umzusetzen, das scheint die Spezialität von Kevin Morby zu sein. Mit geerdeter Folk-Gitarre, Klaviermelodien wie Bachläufen, dylaneskem Backgroundgesang und einigen Kniffen mehr gelingt das dem Musiker auch auf „Singing...
Woods haben seit 2005 einige klangliche Metamorphosen durchgemacht. Mit ihrem neunten Album „City Sun Eater In The River Of Light“ entfernt sich die Band von der Rootsrock-Stimmung, die auf dem Vorgänger herrschte. Stattdessen gibt es Anleihen von sonnengetränktem Westküsten-Pop und...
Die Palette wohltuender, eingängiger Klänge hatte Bibio schon immer drauf. Mit seinem neuen Album nimmt er sich verstärkt poppiger Formate an und kreiert eine Platte voller synthetisierter Nostalgie-Effekte. „A Mineral Love“ ist ein Pastiche aus mal blubbernder, mal melancholischer Catchyness.
Yeasayer wissen mit jeder Platte einen neuen Sound zu erkunden, diesmal ist dieses Experiment aber mit fadem Ergebnis ausgegangen. Zu schablonenhaft die Popsongs, zu verkopft die Umsetzung der Ideen. Trotz eingängiger Hooks und kleiner stilbrechender Spielereien: Die Aufregung fehlt auf dem...
Den eigenen Gefühlen Herr werden, ein rechtschaffenes Leben führen, Liebe geben und empfangen. Charles Bradley setzt die klassischen Themen des R&B auf „Changes“ mit rauem Timbre, mit Gefühl und Eifer um. Unterstützt wird er dabei von Musikern der Menahan Street Band und der Budos Band.
Geneva Jacuzzis Faible für schrille 80er-Jahre-Ästhetik spiegelt sich nicht nur in ihren Auftritten, sondern auch in der Musik wider. Das macht die meisten Stücke tanzbar, skurril allemal. Jacuzzi mischt gekonnt 80er-Minimal-Sounds, Italo Disco und vielleicht ein Quäntchen Madonna zu etwas...
Mit einem Umzug nach Leipzig wurde aus Joe Haeges Soloprojekt Vin Blanc / White Wine die Band White Wine. In der sächsischen Wahlheimat wurde „Who Cares What The Laser Says?“ aufgenommen. Indierock-Brachialität trifft auf LoFi-Emotionalität und theatralische Arrangements.
Mit „ii“ navigieren sich Liima, die sich personell weitestgehend mit Efterklang decken, durch höchste Höhen, streifen darken Techno, lässigen 80s-Pop und an manchen Ecken auch Prog-Rock-Bombast. Mit ihrer skandinavischen Nonchalance geben sie dem Album einen kühlen letzten Schliff.
Für ihr viertes Album sind The KVB nach Bristol gereist, um im Studio von Geoff Barrow aufzunehmen. Auf zwölf Stücken spinnen die Wahlberliner*innen Nicholas Wood und Kat Day ein zwielichtiges, sinnliches Netz aus Wave, Shoegaze, Synth-Pop und etwas Rock ’n’ Roll.
Mit ihrem schwebenden, leicht düsteren Synthpop zogen Poliça bereits auf ihren ersten beiden Alben in den Bann. „United Crushers“ knüpft atmosphärisch dort an, wo „Shulamith“ vor zwei Jahren aufhörte. Die Band aus Minneapolis bringt Electronica, TripHop und Indie-Rock auf atmosphärisch dichten...
Ob auf der Tanzfläche, auf dem Heimweg oder beim Runterkommen zu Hause: Die intime Atmosphäre, die Submotion Orchestra auf „Colour Theory“ schaffen, funktioniert überall. Das Album zieht langsam mit jazziger und housiger Elektronik an und bezirzt einen ganz mühelos mit seinen komplexen...
„Synesthetica“ heißt das dritte Album von Radiation City und wartet auf mit schimmernden, psychedelisch angehauchten Klängen. „New Romanticism“ nennt die Band aus Portland, Oregon, ihren Sound. Spacige Synths und traumverlorene Gitarren werden mit Bossa-Nova-Elementen kombiniert und mit dem...
Isolation Berlin machen Gitarrenpop über die Großstadt, in der sie leben, an der sie zerbrechen und an der sie sich hochziehen. Das Auf und Ab des Alltags, geplatzte Träume, überfordernde Schwärmereien packen sie textlich in einleuchtende Momentaufnahmen.
Saroos ist ein Instrumental-Trio aus Berlin und München. Die Mitglieder spielen ansonsten bei Driftmachine, Lali Puna und The Notwist. Auf ihrem vierten Album „Tardis“ perfektioniert die Band eine Art retro-futuristischen Krautrock, der seinen speziellen Reiz aus der Vielfalt elektronischer...
Vor gut 20 Jahren war die Zeit des Britpop. Völlig vergessen. Man erinnert sich vielleicht noch an die großen Namen wie Blur oder Oasis. Zu der Zeit gab es aber eine Band, die weniger durch Posen und Attitüde auffiel, als vielmehr durch großartige Songs: The Delgados. Emma Pollock kam solo...