Mit „IV“ stellen die Kanadier BadBadNotGood Disco-Funk nah an Jazz. Das tun sie überaus versiert, aber Gefühl siegt hier über Gefrickel. BadBadNotGood haben wieder eine dichte, äußerst komplexe Platte eingespielt.
16 Jahre nach ihrem Debüt legen The Avalanches mit „Wildflower“ nach. Das Album fasziniert mit einer betörenden Sample-Mischung zwischen Psych-Pop, HipHop und Found Sounds. Eine Klang-Melange wie ein Querschnitt durch die eigenen Erinnerungen an kleine, schöne Momente. Nostalgie vorprogrammiert.
„Freetown Sound“ ist das definitive Statement eines der interessantesten und relevantesten Pop-Künstler unserer Zeit. Dev Hynes aka Blood Orange nutzt seinen großen Moment, um eine mutige Aussage zum Themenkomplex zwischen Gender, Hautfarbe und Identität zu machen.
Niemals klingt Wut so schön wie aus dem Mund von Kathleen Hanna von The Julie Ruin. „Hit Reset“ ist eine ihrer persönlichsten Platten geworden – eine, die Kraft gibt und Mut macht.
Der Sound von Deerhoof ist immer ein Pastiche aus wechselfreudigen, verzerrten, wuchtigen Stimmungen und Rhythmen. Mit „The Magic“ ackert sich die Band durch Verweise auf 70er-Punk, Doo Wop und Hair Metal, und versprüht dabei viel gut klingende Albernheit und Spaß.
Opulent und schillernd klingt „The Soft Bounce“. Die Produzenten Erol Alkan und Richard Norris beackern mit ihrem Projekt Beyond The Wizards Sleeve die bunten Weiten von Psychedelia und Dream Pop.
Der US-amerikanische Produzent und DJ führte in den 90ern Instrumental-HipHop und Downbeat-Musik zu Glanz. Mit seiner fünften Platte „The Mountain Will Fall“ nimmt DJ Shadow nun weitreichend Abschied von seiner charakteristischen, auf Samples beruhenden Arbeitsweise.
Eine vollkommen unprätentiöse und dabei eklektische Lässigkeit bestimmt die Instrumentals auf „Birdsongs“. Knisternde Grundsounds, hohe Synthie-Dudeleien und organische, warme Samples baut Suff Daddy zu maximal entspannten Tracks, die an den Sound des legendären Stones-Throw-Labels erinnern.
Throws haben ein Debüt geschaffen, das ihre gemeinsame Vergangenheit, ihre Annäherung greifbar macht. Der fließenden, einen umarmenden Mischung aus Folk und elektronischen Elementen hört man überhaupt nicht an, dass Mike Lindsay und Sam Genders einige Jahre allein in Studios verbracht haben.
Der jungen Band Whitney, bestehend aus Ex-Mitgliedern von Smith Westerns und Unknown Mortal Orchestra, ist mit ihrem Debüt die sonnigste, beschwingteste Platte des Jahres gelungen. Americana, Soul und 70er-Pop verschmelzen auf schönste Weise auf „Light Upon The Lake“.
Suff Daddys drittes Album „Bird Songs“ ist kein belangloser Einkaufszettel für Sample-Fetischisten, sondern ein verdammt gutes, beinahe komplett instrumentales HipHop-Album, für das die Bezeichnung als „Beat-Tape“ eine unverschämte Untertreibung wäre.
Irren ist menschlich und manchmal sogar gewollt. Auf seinem Album „Eyes On The Lines“ zelebriert der Folk-Rocker Steve Gunn das Vermessen des Unbekannten.
Das Debütalbum von Oum Shatt weiß zu betören und hält einen zwischen Rock ’n’ Roll und phrygischer Tonleiter unendlich lang in der Schwebe. Hypnotischer Gesang, cool gesprenkelter Bass und verschlungene Melodien rufen ein Entzücken hervor, dessen Herkunft unergründlich erscheint.
Andy Shauf verbindet modernes, introspektives Singer-Songwritertum mit bewegenden Popgesten, wie sie einst die Beatles und Harry Nilsson etablierten. „The Party“ ist eine warme, vielschichtige Platte geworden.
Nichts geschieht ohne Grund. Das war der Ausgangspunkt von „Into Randomness“, dem neuen Album von Me Succeeds. Weg von der Schlafzimmer-Indietronic-Ästhetik hin zu Clubgefühlen. Mit guter Geduld breiten sich warme, pulsierende Beats unter feinen Electronica-Schichten aus.
Kaytranada hat auf seinem Debütalbum „99.9%“ genau das Richtige getan: all seine Einflüsse zusammengebracht und ein Tracklisting kuratiert, das all seinen musikalischen Ansätzen gerecht wird und dank seiner Handschrift trotzdem nicht zusammengewürfelt klingt.
Bei der Londoner Band Melt Yourself Down treffen psychedelischer Jazz auf nordafrikanische Beats und eine Priese Punk. „Last Evenings On Earth“ wirkt gesetzter als das Debütalbum vor drei Jahren, ist aber durchaus keine ruhige Platte.
Stabil Elite haben sich für ihre neue Platte „Spumante“ Tropicalia und Yacht-Pop angeeignet. Mit samtigen Saxofon-Soli, zurückhaltenden Shakern, entspannt-funkigem Bass und breiten Synthie-Flächen rufen sie nostalgisch-futuristische Sehnsüchte hervor.
Dancefloor statt Kammer: Auf „Hopelessness“ erfindet sich Antony Hegarty als Anohni neu und packt politische Themen in komplexe elektronische Arrangements.
Klaus Johann Grobe bedienen sich für „Spagat Der Liebe“ nicht nur an den Musiken der 70er. Ihre Texte erinnern teilweise an den Schlager Manfred Krugs. Aber deutsche Wurstigkeit - Fehlanzeige. Ihre dadaistisch verwobenen Worte betten die Schweizer auf eskapistische Disco-Klänge, pulsierenden...