Tarantella-Elektro-Punk: „Dallo A Me“ von God’s Mom

Von ByteFM Redaktion, 11. Dezember 2024

Pressebild von God’s Mom, deren Song „Dallo A Me“ heute unser Track des Tages ist.

Kalabrischer Volksgesang trifft auf hedonistische Tanzmusik bei God’s Mom (Foto: Jacopo Paglione)

Unser heutiger Track des Tages „Dallo A Me“ ist ein Song aus dem Debütalbum von God’s Mom. Das Elektro-Punk-Duo fand im kanadischen Toronto zusammen und besteht aus Bria Salmena und Andrew Matthews. Als Sängerin, Gitarristin und/oder Produzentin hat Salmena sich in ungewöhnlich vielen sehr unterschiedlichen Genres betätig. Der größte High-Profile-Act etwa, mit dem sie intensiv zusammengearbeitet hat, ist der Alternative-Country-Star Orville Peck. Auch solo gab sie dem Country-Genre ihren eigenen Spin in Form zweier „Cuntry Covers“ betitelter EPs. Außerdem spielte sie in der Indie-Rock-Band Frigs und bei den ungleich lärmigeren Sigil. Ähnlich divers ist Matthews: So spielt er bei der Lo-Fi-Pop-Band Dime Lifters und den Garage-Punks Whimm und macht darüber hinaus auch noch Filme. Was die beiden gemeinsam produzieren, klingt jedoch selten direkt nach ihren bisherigen musikalischen Biografien.

Sicherlich kann man ihr bisheriges Schaffen in Momenten wie „Piano Piano“, dem ruhenden Pol der LP, erahnen. Aber der eigentliche Überbau des Duos besteht in einem waghalsigen Crossover-Projekt. Denn God's Mom haben sich die „Kombination aus kalabrischem Volksgesang und hedonistischer Tanzmusik“ auf die Fahnen geschrieben. Kalabrien ist die südlichste Festlandregion Italiens und die Heimat von Salmenas Vorfahren. Alte Aufnahmen kalabrischer Tarantella-Sängerinnen empfand sie als „ursprünglichste Ausdrucksform, um Energie freizusetzen, Zeit totzuschlagen und zu trauern. Selbst fröhliche Lieder sind manchmal fast unhörbar. Sie klingen viel roher als jeder Punksänger, den ich je gehört habe. Die Stimmen dieser Frauen in den Aufnahmen waren das Einzige, was trotz extremer religiöser und geschlechtsspezifischer Unterdrückung nicht verstummte, und ich hatte das Gefühl, dass ich den Frauen in meiner Familie, deren einzige Rolle im Kinderkriegen und im Dienst am Mann gesehen wurde, eine Stimme geben konnte. Die Performance und das Styling von God's Mom sind kein Hedonismus um des Hedonismus willen, sondern eine Abrechnung.“

Das Album „As It Was Given“ von God’s Mom ist auf dem Label Nina erschienen. Der Song „Dallo A Me“ daraus ist heute unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an:

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